Zusammenfassung
Sagen Sie mir mal bitte fürs Uni‐Radio, was Sie so über Radio‐Umfragen auf der Straße denken?
So etwa könnte die Frage für eine Umfrage gestellt werden. Die Antworten ergeben dann ein zufälliges Meinungs‐ oder Stimmungsbild.
Umfragen sind nicht repräsentativ. Da nur eine kleine Zufallsauswahl von Passanten befragt wird, geben solche Umfragen, auch »Vox Pop« genannt (vox populi, Volkes Stimme), wirklich nur wieder, was die jeweils Befragten denken. Deshalb darf auch durch An‐ oder Abmoderation nicht der Eindruck erweckt werden, als sei dies die Meinung »aller«, als denke »man« so. Also nicht: Hier, was die Thüringer darüber denken … Stattdessen z. B.: Hier, was Erfurter auf der Krämerbrücke dazu gesagt haben … Wer besonders gewissenhaft sein will, kann ausdrücklich auf den Zufallscharakter hinweisen.
Der Stellenwert im Programm wird dadurch nicht beeinträchtigt. Umfragen
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vermitteln einen Eindruck davon, welche unterschiedlichen Meinungen es zu einem Thema gibt,
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geben diese Meinungen ungeschminkt und offen in Alltagssprache wieder,
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wirken authentisch, z. B. auch durch Äußerungen im Dialekt oder durch Beispiele/Begründungen aus den Alltagserfahrungen der Befragten,
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zeigen, dass das Programm die Bürger (und damit die Hörer) ernst nimmt und haben oft auch Unterhaltungswert.
Umfragen können so im Programm Moderationen »illustrieren«, Berichte mit O‐Ton (vgl. dort) und andere Darstellungsformen ergänzen oder einen Aufhänger liefern für die Behandlung des Themas in einer anderen Form, etwa einer Experten‐Diskussion (vgl. Beitrag »Diskussion«).
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Buchholz, A. (2017). Umfrage/Vox Pop. In: von La Roche, W., Buchholz, A. (eds) Radio-Journalismus. Journalistische Praxis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10796-3_11
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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