Zusammenfassung
Nach § 5 ArbSchG muss der Arbeitgeber bzw. Dienstherr Gefährdungen ermitteln, die Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich machen. Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten (Punkt 5) und psychische Belastungen bei der Arbeit (Punkt 6).
Dieser Teil des Buches stellt nun einige dieser Verfahren vor, mit denen die qualitätsbasierte, transparente und damit nachvollziehbare Bewertung psychischer Belastung bei der Arbeit vorgenommen werden kann. Unter Beachtung bestimmter Qualitätskriterien gibt es eine Reihe geeigneter und überprüfter Möglichkeiten, psychische Belastung bei der Arbeit zu quantifizieren und damit „messen“ zu können. Die Ergebnisse einer solchen Erfassung sind natürlich nicht direkt mit einer physikalischen Messung (bspw. Temperatur) vergleichbar. Sie ermöglichen jedoch Zielgrößen - beispielsweise Arbeitsunterbrechungen, Handlungs- und Entscheidungsspielraum, Qualifikation - zu untersuchen und die Stärke der Belastung zu graduieren.
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Validierte Verfahren werden vor deren Einsatz getestet und sind nach wissenschaftlichen Kriterien überprüft worden, somit wird sichergestellt, dass tatsächlich das gemessen wird, was gemessen werden soll.
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http://www.baua.de/basa. GPB darf nur als Ganzes nach Freigabe durch die Universität Heidelberg genutzt werden.
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Ein Workshop zählt zu den qualitativen Methoden, weil sich der Ablauf und die Diskussion immer etwas unterschiedlich gestalten und die Ergebnisse der einzelnen Workshops damit nicht direkt vergleichbar sind (Abschn. 3.1).
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Neuner, R. (2016). Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit. In: Psychische Gesundheit bei der Arbeit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10617-1_3
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