Zusammenfassung
Für eine nachhaltige Verbesserung der sozialen und regionalen Bildungsgerechtigkeit sind die Strukturen allokativer Ressourcen auch soziogeografisch zu berücksichtigen. Dabei spielt das Verhältnis des sogenannten öffentlichen Raums und der privaten Verfügungsbereiche eine entscheidende Rolle. Regionalisierende Festschreibungen sozialer und materieller Gegebenheiten bzw. deren wirtschaftlichen Inklusions- und Exklusionsphänomene sind Ausdruck gesellschaftspolitischer Selbstvergewisserungsprozesse, welche Lebensbedürfnisse öffentlich sichergestellt werden müssen und inwieweit der Staat eine solche Sicherstellung als demokratiepolitischen Sicherungsauftrag versteht. Die Paradigmen Markt oder Staat, Eigenverantwortung oder Gemeinwesen sind hierbei zwar auf vielen Ebenen grundsätzlich kombinierbar, letztlich müssen aber zwei Fragen geklärt werden: Wie viel Ungleichheit kann eine Gesellschaft ertragen und welches Verhältnis von Gesellschaft und Individuum wird dabei vorausgesetzt?
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Literatur
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Egger, R. (2016). Lernen in der Peripherie. In: Egger, R., Posch, A. (eds) Lebensentwürfe im ländlichen Raum. Lernweltforschung, vol 18. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10524-2_7
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