Zusammenfassung
Mit der „Natural Orifice Surgery“ (NOS) zeichnet sich seit einiger Zeit ein neuer Trend insbesondere bei den laparoskopisch operierenden Disziplinen der Viszeralchirurgie, Gynäkologie und Urologie ab. Unter Verzicht auf äußerlich sichtbare Zugänge und Narben werden statt dessen natürliche Körperöffnungen als Zugänge verwendet. Im Rahmen dieser sogenannten Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery (NOTES) Technik werden endoskopische Instrumentarien über Magen, Vagina, Rektum, Colon etc. transluminal in das Abdomen eingebracht und auf diese Weise diagnostische oder chirurgische Interventionen vorgenommen. Cholezystektomien oder Appendektomien konnten bereits erfolgreich sowohl transvaginal als auch transgastral durchgeführt werden. Weitere Bestrebungen bestehen für den Kopf-Halsbereich im Bereich der Schilddrüsenchirurgie. So erfolgte im Frühjahr 2009 die erste Thyreoidektomie über einen transoralen Zugang, die mittels Gasinsufflation und Dissektion den Situs darstellt (totally transoral video assisted thyroidectomy (TOVAT). Die endoskopische Chirurgie als Zugang zur Halsregion ist eine relativ junge Entwicklung verglichen mit anderen endoskopischen Indikationsbereichen. Dies liegt vermutlich an dem eng begrenzten Arbeitsraum (optische Kavität) und der Vielzahl höchst sensibler bzw. vital relevanter Strukturen im Operationsfeld. Beginnend mit endoskopischen oder endoskopisch assistierten Thyreoidektomien in den späten 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurden erste selektive Halslymphknotenausräumungen am Kadaver- oder Tiermodell 2003 vorgestellt. Inzwischen liegen klinische Berichte mit meist kleineren Patientenkollektiven vor, die über bessere und schnellere Wundheilung und ästhetisch günstigere Ergebnisse berichten. Die für die Schildrüsenchirurgie eingeführte Inflation mit Kohlendioxid erlaubte bei der endoskopischen Neckdissektion nur beschränkten Zugang zum Level IV, außerdem bestand die Gefahr eines Pneumothorax, weshalb Techniken ohne Einsatz von Gas entwickelt wurden, wie beispielsweise die video-assisted neck surgery (VANS) und die MIVAT (minimally invasive video assisted thyroidectomy), die über eine einzelne Inzision etwa 2 cm oberhalb des Jugulums durchgeführt wird. Weitere neuere Entwicklungen nutzen einen bilateralen axillären Zugang (axillo-bilateral-breast approach, ABBA) unter Gasinsufflation, um sichtbare Narben im Halsbereich zu vermeiden.
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Neff, A. (2015). Endoskopie in der Halschirurgie. In: Endoskopische Verfahren in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10485-6_10
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