Zusammenfassung
Der oben beschriebene demografische Wandel wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor allem die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter direkt treffen. Für den Arbeitsmarkt werden dabei vier Aspekte eine besondere Rolle spielen: die generelle Verfügbarkeit von Arbeitskräften, deren Alter, deren Qualifikation und deren Herkunft. Eine hohe Erwerbstätigenquote bzw. eine hohe Qualifizierung der Erwerbstätigen tragen wesentlich zum Wohlstand eines Landes bei. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes kann grundsätzlich auch daran festgemacht werden, wie viele Arbeitskräfte es gibt und wie qualifiziert diese sind. Es liegt auf der Hand, dass vor allem der erste Aspekt ganz entscheidend von demografischen Größen beeinflusst wird.
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Notes
- 1.
Ein kausaler Zusammenhang kann an dieser Stelle nur vermutet werden. Hingegen zeigen mehrere internationale Vergleiche keinen direkten Zusammenhang zwischen höheren Erwerbsquoten Älterer und einer höheren Arbeitslosigkeit Jüngerer.
- 2.
Welcher Volkswirt interessiert sich schon für das Jahr 2030, welches für Demografen praktisch schon vor der Tür steht und kaum mehr beeinflussbar ist?
- 3.
Auf den damit verbundenen gesellschaftlichen Wohlstandsverlust aufgrund sinkender Beitragszahlungen und steigender Sozialausgaben kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden.
- 4.
Die Arbeitslosigkeit betrifft mittlerweile fast nur mehr sogenannte schwer Vermittelbare und Erwerbstätige mit sehr niedriger Qualifikation.
- 5.
Die bedeutendsten Herkunftsländer waren 2013 und 2014 Polen, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Italien, Ungarn und Spanien.
- 6.
Dies gilt nicht für die Kategorie der Ausländer, wo das Geburtenniveau darunter liegt.
- 7.
Auch unter den im gleichen Zeitraum zugewanderten Rumänen und Bulgaren, die jüngst oft im Kontext von Armutsmigration genannt wurden, ist der Akademikeranteil mit rund 25 % relativ hoch.
- 8.
Das internationale Konsortium unter der Leitung von Economix Research & Consulting (München) bestand aus dem Warwick Institute of Employment Research (Coventry GB), Cambridge Econometrics (Cambridge GB), Research Centre of Education and the Labour Market (Maastricht NL), dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Stuttgart) und dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e. V. (München).
- 9.
Die Bevölkerungsexperten gehen somit davon aus, dass die Rekordzahlen der letzten Jahre von 300.000–400.000 bald wieder zurückgehen und sich bei unter 200.000 einpendeln werden.
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Troger, H. (2016). Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In: 7 Erfolgsfaktoren für wirksames Personalmanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10398-9_2
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