Schlussbetrachtungen

Zusammenfassung

Die nationale und internationale Professionalisierungsforschung hat wiederholt gezeigt, dass bei der Übertragung des vermittelten Wissens und der Kompetenzen aus Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in den pädagogischen Alltag eine Transferlücke entsteht (Kap. 2). Deshalb wurden im Rahmen des KOMPASS-Projektes zusätzlich zu Fortbildungsmaßnahmen Individualcoachings realisiert. Die Effekte dieser Zusatzmaßnahme wurden prozessbegleitend wissenschaftlich evaluiert. Konzeption und Durchführung der Coachings, das Fortbildungskonzept sowie das Evaluationsdesign wurden im Kap. 3 ausführlich beschrieben. Im Rahmen der prozessbegleitenden Evaluation wurden zwischen den Interventionsgruppen Unterschiede in der Rezeption und Umsetzung der Fortbildungsinhalte sowie interindividuelle Unterschiede zwischen den pädagogischen Fachkräften deutlich (Kap. 4). Die Unterschiede zwischen den Interventionsgruppen schlugen sich auch in stärkeren Verbesserungen der Struktur-, Prozess- und Gesamtqualität der Kindertageseinrichtung nieder, allerdings zugunsten der Fachkräfte in der Gruppe, die keine Individualcoachings erhalten hatte (Interventionsgruppe II). Verbesserungen des fachspezifischen Wissens ließen sich vor allem nach den Fortbildungen erkennen, die Coachings entfalteten allenfalls einen konsolidierenden Effekt. Auch auf das entwicklungsförderliche Verhalten der Fachkräfte sowie – vermittelt darüber – auf die kindliche Entwicklung wirken sich die Fortbildungsveranstaltungen stärker aus als die Individualcoachings (Kap. 5). In diesem abschließenden Kapitel werden zum einen Implikationen für die Praxis (6.1), insbesondere auch im Hinblick auf die sich noch anschließende Multiplikatorenarbeit abgeleitet, zum anderen Implikationen für die weitere Professionalisierungsforschung (6.2) diskutiert.