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Vom Wesen des Unternehmens

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Managemententscheidungen

Zusammenfassung

Der Glaube an die Kontrolle, an die Beherrschbarkeit von Mensch und Maschine, diktierte das Managementdenken in der mechanistischen Arbeitswelt des Taylorismus. Das Management in der neoklassischen Ökonomie war gefangen in dem Paradigma rational kontrollierbarer Prozesse. Dagegen sind wir heute gefordert, in vernetzten Strukturen und Systemen zu denken – ob wir das wollen oder nicht. Unternehmen sind gekoppelt mit der globalen Umwelt, das Management bewegt sich im Geflecht unterschiedlicher Stakeholder-Interessen. Kann in diesem komplexen System der Gewinn der zentrale Zweck von Unternehmen sein? Oder ist diese Fokussierung gar eine der Ursachen für die zahlreichen Unternehmenskrisen der letzten Jahrzehnte?

Manager kommen deswegen in Schwierigkeiten, weil sie vergessen, in Kreisen zu denken.

(Karl Weick)

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Notes

  1. 1.

    Die vorherrschende allgemeine Theorie; beim Paradigmenwechsel ändert sich das Weltbild, nicht die Welt.

  2. 2.

    Albert Einstein hat das Zeitalter des linearen Denkens beendet, indem er gegenüber dem traditionellen Newtonschen Weltbild bewies, dass die Gravitationsmassen den Zeitablauf verlangsamen (vgl. Heisenberg 1978, S. 66).

  3. 3.

    Die Maschinenmetapher von Foerster ist das Standardmodell zur Erklärung komplexer Systeme. In Anlehnung an den Mathematiker Alan Turing führt der interne Operator den Wechsel in seinem Maschinenmodell herbei (Foerster 1993, 2003).

  4. 4.

    Frei nach Eduard Lorenz löst der winzige Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Wirbelsturm in Texas aus (vgl. Lorenz 1993).

  5. 5.

    Siehe das Beispiel des arabischen Frühlings im Jahr 2011.

  6. 6.

    Lernen durch Einsicht.

  7. 7.

    Rekursive, zurückführende Prozesse oder Operationen führen zu einer operativen Geschlossenheit der Systeme. Ein solches System kann man als selbstreferentiell bezeichnen, wenn es die Elemente, aus denen es besteht, als Funktionseinheiten selbst konstituiert und in allen Beziehungen zwischen den Elementen eine Verweisung auf diese Selbstkonstitution mitlaufen lässt, auf diese Weise die Selbstkonstitutionen also laufend reproduziert (vgl. Luhmann 1987, S. 59).

  8. 8.

    „Mit Globalisierung in all ihren Dimensionen entsteht nicht nur eine neue Vielfalt von Verbindungen zwischen Staaten und Gesellschaften. Viel weitergehender bricht das Gefüge der Grundannahmen zusammen, in denen Gesellschaften und Staaten als territoriale, gegeneinander abgegrenzte Einheiten organisiert und gelebt wurden. Globalität heißt: Die Einheit von Nationalstaat und Nationalgesellschaft zerbricht; es bilden sich neuartige Macht- und Konkurrenzverhältnisse“ (Beck 1997, S. 46 f.).

  9. 9.

    In der Literatur findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Definitionen. Zuweilen werden beide Begriffe als Synonyme gebraucht, ohne genaue Abgrenzung. Die hier verwendete Definition bezieht sich auf Neuberger (2000).

  10. 10.

    Alles ist so, aber auch anders möglich. Kontingenz kann Enttäuschung bedeuten und die Notwendigkeit, Risiken einzugehen.

  11. 11.

    Ein zentraler Gedanke der Systemtheorie ist die Vorstellung, dass Systeme immer von ihrem Verhältnis zur Umwelt bestimmt werden.

  12. 12.

    Systeme und Umwelt sind zwei Seiten einer Medaille. Da System und Umwelt aufeinander bezogen sind und in wechselseitigen Abhängigkeiten zueinander stehen, gibt es die Umwelt nur durch das System.

  13. 13.

    Das ständige Aufrechterhalten der Zahlungsfähigkeit.

  14. 14.

    Allgemein erprobt, anerkannt und standardisiert; das Wachstumspotenzial ist weitgehend ausgeschöpft; sie bieten keine strategisch relevante Differenzierung. Beispiele: Dampfmaschine, Verbrennungs- und Elektromotor, Transistor. Eine Basistechnologie wird stets in Verbindung mit weiteren Gütern angewendet.

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Niermann, P.FJ. (2017). Vom Wesen des Unternehmens. In: Niermann, PJ., Schmutte, A. (eds) Managemententscheidungen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10181-7_2

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