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Mobilitätszukunft: Bewusstseinswandel oder Technik?

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Urbanismus und Verkehr
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Zusammenfassung

Die Zukunft der Fortbewegung wird von vielen Fachleuten noch als im Wesentlichen technisch bestimmt gesehen: Elektroauto, der vom Computer zum richtigen Verkehrsmittel in der „Smart City“ geführte (und kontrollierte) Mensch, das Automatenauto. Ein moderner Begriff von „Mobilität“ integriert jedoch Verkehr, urbane Kultur und Lebensqualität. Davon handelt ja dieses Buch. Bringt das mehr als der technische „Fortschritt“, ja ist das nicht der Fortschritt?

Die Debatte um den angeblich „umweltfreundlichen“ Diesel als Autoantrieb (und auch elektrisch angetrieben braucht es Energie) zeigt exemplarisch die Grenzen der Technik auf: Immer ist Bewegung einer schweren Masse mit Energieaufwand verbunden, noch dazu, wenn diese stark beschleunigt werden soll und schnell unterwegs ist. Ehrliche Bilanzen des Elektroautos, die nicht nur den Energiemix und die Problematik der Herstellung von Elektroenergie bilanzieren, sondern auch den Aufwand für die globale Infrastruktur (wie soll etwa ein Netz von Elektrotankstellen in Sibirien aussehen?) von E‐Autos einbeziehen, kommen sehr schnell zu einem vergleichbarem Energieeinsatz wie sparsame Benziner. Ist ein weiteres weltweites Wachstum von Herumfahren und ‐fliegen vor dem Hintergrund der katastrophalen Klimabilanz des Verkehrssektors (es ist der einzige Sektor, der global keine Perspektive der Reduktion aufweist) verantwortbar? Wollen die Menschen überhaupt eine Zukunft mit immer mehr Herumfahren, mit welcher Technik auch immer?

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Notes

  1. 1.

    Dies ergab sich in regelmäßigen Befragungen in den Erstsemesterveranstaltungen der Studierenden an der Universität Kassel seit 1995. Das veränderte Verhalten von Jugendlichen zum Automobil ist in seinen Ursachen aktueller Gegenstand der Forschung, die Ursachen und die Dauerhaftigkeit des Phänomens sind noch in Diskussion und unzureichend geklärt, vgl. dazu Bock, B. et al. 2012.

  2. 2.

    Zahlreiche Verbesserungen wurden in den letzten Jahren vor allem im Schienenverkehr erreicht durch moderne Nahverkehrssysteme, etwa sogenannte Tram‐Train‐Systeme z. B. in Nordhessen oder auch zunehmend in Frankreich.

  3. 3.

    Vgl. dazu etwa die Zahlen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für das Jahr 2012, insbesondere in den Ballungszentren: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (Hg.) 2013.

  4. 4.

    Vgl. dazu etwa Saunders, D. 2011.

  5. 5.

    Die Zahlen wurden von Stefan Walter vom Institut für Straßen‐ und Verkehrswesen von der TU Graz im Jahr 2011 ermittelt.

Literatur

  • Bock, Benno; Deibel, Inga; Schönduwe, Robert: Alles wie immer, nur irgendwie anders? Trends und Thesen zu veränderten Mobilitätsmustern junger Menschen. In: Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (Hg.); InnoZ-Baustein 10, Berlin 2012.

    Google Scholar 

  • Saunders, Doug: Arrival City – How the Largest Migration in History is Reshaping Our World. London 2011.

    Google Scholar 

  • Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV, Hg.): VDV-Statistik 2012. Köln 2013.

    Google Scholar 

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Holzapfel, H. (2016). Mobilitätszukunft: Bewusstseinswandel oder Technik?. In: Urbanismus und Verkehr. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10045-2_6

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