Zusammenfassung
Die Lebensqualität älterer Menschen (auch mit Behinderung) wird stark durch die Wohnung und die Einbettung in familiäre und nachbarschaftliche Netzwerke beeinflusst. In dem Beitrag wird gefordert, Netzwerke im Sozialraum zu stabilisieren und zu aktivieren. Die grundlegenden Prinzipien der Sozialraumorientierung (Orientierung am Willen der Menschen, Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe, Konzentration auf die Ressourcen der Menschen und des Sozialraums, Zielgruppen- und bereichsübergreifende Sichtweise, Kooperation und Koordination) sollten beachtet werden, um soziale Ressourcen im persönlichen Umfeld und im Gemeinwesen zu aktivieren und mit zu helfen, älteren Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes, selbstständiges Leben zu ermöglichen.
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Ein Problem besteht darin, dass Menschen mit Behinderung oft selbst nicht wissen, was sie eigentlich wollen, denn sie denken nicht über Veränderungen nach, weil sie nicht die Macht haben, Umstände zu verändern. „Man sollte nicht vergessen, dass machtlose Menschen die im Leben notwendige Kraft und Neugierde verlieren und damit aufhören zu leben (Alinsky 1974, S. 92).
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Kolhoff, L. (2016). Sozialraumorientierung bei älteren Menschen mit Behinderung. In: Müller, S., Gärtner, C. (eds) Lebensqualität im Alter. Gesundheit. Politik - Gesellschaft - Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09976-3_15
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