Zusammenfassung
Wenn im herrschenden Bewusstsein ‚sozial ist, was Arbeit schafft‘, und wenn wir uns zunehmend daran gewöhnen, wie Robert Castel sagt, dass es „[…] keinen Platz mehr für alle in der Gesellschaft gibt[…]“, dann entpolitisieren wir die soziale Frage der gerechten Verteilung sozialer Beiträge und Belohnungen. Wir setzen die Bedingungen voller sozialer Teilhabe, die Bedingungen eines ‚normalen Lebens‘ in Form des platonischen Modells der Arbeitsgesellschaft als gegeben voraus, und beschäftigen die in diesem Regime Überzähligen in Niedriglohnjobs und staatlichen Betreuungseinrichtungen. Die Entpolitisierung der sozialen Frage bedeutet: Man findet sich damit ab, dass es Überzählige, und das heißt eben prinzipiell ungleiche, zweitklassige Bürger gibt – und beschäftigt sich dann nur noch mit ihrer notdürftigen ‚Wiedereingliederung‘.
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Hirsch, M. (2016). III Entpolitisierung der sozialen Frage, Staat der Arbeitsbeschaffung und Regierung sozialer Unsicherheit. In: Die Überwindung der Arbeitsgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09931-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09931-2_3
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