Zusammenfassung
Kommunale Unternehmen stehen ganz oben in der Gunst der Bürger. Dennoch halten sich noch immer pauschale Unterstellungen, die der kommunalen Wirtschaft teilweise erhebliche Defizite unterstellen. Wie weit diese Haltung ins Bewusstsein der Bevölkerung durchdringt – darüber lässt sich nur spekulieren. Allzu tief kann es jedenfalls nicht sein. Sonst gäbe es andere Umfragewerte. Grundsätzlich ist die soziale Marktwirtschaft dazu berufen, eine angemessene Partizipation aller Bürger an den privatwirtschaftlichen Gewinnen zu gewährleisten. Sie wurde nicht zuletzt zu diesem Zweck konstruiert und ist in ihrer Verfasstheit gleichzeitig Ergebnis dieses Ausgleichsprozesses. Welcher Seite nun das Übergewicht zuzurechnen ist, ist Anlass für intensive Debatten nicht nur in der breiten Medienöffentlichkeit, sondern auch im sozialwissenschaftlichen Diskurs. Nicht zuletzt haben sich die Welterklärer von Marx bis Habermas und Luhmann diesem Problem angenommen. Trefflich gestritten wird in allen diesen Foren über den Wirkungsgrad der Politik. Hier variieren die Ansichten zwischen kompletter Ohnmacht der Politik und einer die wirtschaftlichen Potentiale fesselnden Überregulierung. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte. Als zunehmend problematisch erweist sich jedoch der unterschiedliche Aktionsrahmen von Wirtschaft und Politik. Während Politik noch weithin nationalstaatlich organisiert ist und supranationale Organisationen, wie die EU, sich hauptsächlich dem Abbau von staatlich gesetzten Hemmnissen widmen, agieren Großunternehmen aus Industrie, Handel, Logistik, Medien und Finanzen seit Jahrzehnten global. Zudem muss Politik zumindest in demokratischen Rechtsstaaten der Transparenz verpflichtet sein. Für die private Wirtschaft gilt dies eher eingeschränkt.
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Schäfer, M., Otto, SJ. (2016). Warum etwas so Beliebtes ständig durch den Kakao gezogen wird. In: Das kommunale Nagelstudio. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09872-8_3
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