Zusammenfassung
Die vorangegangenen Kapitel in diesem Buch haben gezeigt, wie durch verbesserte Organisationsstrukturen und verändertes Führungshandeln Organisationen agiler werden bzw. wie Organisationen und die in ihnen arbeitenden Menschen „wachsen“ können, um sich besser an gesteigerte Anforderungen der Unternehmensumwelt anzupassen. Doch warum werden die Umfeld-Anforderungen immer herausfordernder? Handelt es sich hier um ein Hase-Igel-Spiel, das letztlich in der organisatorischen und individuellen Überforderung enden muss? Bedarf es nicht vielmehr eines gesellschaftlichen Umbruchs, um dem Teufelskreis aus Beschleunigung und Komplexitätssteigerung zu entkommen? Und wer kann einen solchen Umbruch bewirken? Diesen Fragen gehen wir nach. Unter Rückgriff auf die von Harald Welzer eingeführten Bilder der „expansiven“ und der „reduktiven“ Moderne zeichnen wir nach, was die aktuelle gesellschaftliche Umbruchphase auszeichnet und wie sie auf Unternehmen und auf jeden von uns individuell wirkt. Wir skizzieren Perspektiven für ein verändertes Wachstumsverständnis und machen deutlich, was Organisationen und jeder Einzelne von uns dazu beitragen können.
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Notes
- 1.
- 2.
Vgl. zur Argumentation des folgenden Abschnittes auch Palzkill und Schneidewind (2014).
- 3.
Vgl. zur Argumentation in diesem Abschnitt auch Schneidewind (2011).
- 4.
Siehe z. B. http://www.kmu-gegen-ttip.de/.
- 5.
Vgl. zur Argumentation in diesem Abschnitt auch Schneidewind (2011).
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Schneidewind, U., Palzkill, A. (2017). Von der expansiven zur reduktiven Moderne. In: Hollmann, J., Daniels, K. (eds) Anders wirtschaften. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09858-2_8
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