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Pathologie der Demokratie: Fazit und Folgerungen

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Book cover Pathologie der Demokratie
  • 2010 Accesses

Zusammenfassung

Die Demokratie ist ein defektanfälliges Konstrukt. Nach dieser Reise durch das vielfältige Szenario ihrer Schwächen ist das unverkennbar. Zudem hat sich bewahrheitet, dass dieses pathologische Gesamtsyndrom nicht trennscharf von den jeweiligen Funktionalitätsprofilen absetzbar ist, weil strukturell, prozessual und funktional der gleichen Quelle entstammend. Die vielen Einzelbefunde werden deshalb anschließend noch einmal synoptisch verdichtet, um zu verdeutlichen, dass nicht nur die Bedrohungen moderner Volksherrschaft äußerst komplexer Natur sind, sondern auch ihre Therapien.

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Notes

  1. 1.

    Ein warnendes Beispiel für einen derart unreflektierten Organizismus ist die in der frühen Weimarer Republik zu einiger Beachtung gekommene „Staatsbiologie“ Jakob von Uexkülls (1920).

  2. 2.

    Dieser gedankliche Ansatz wird sinngemäß auch bei James Buchanan greifbar, wenn er seinen Klassiker „Die Grenzen der Freiheit“ mit folgenden Worten beschließt: „Die Alternative, die zwischen Anarchie einerseits und Leviathan andererseits liegt, muß artikuliert, analysiert und schließlich in Gedanken umgeformt werden, die von der Öffentlichkeit verstanden werden. Das Laissez-faire-Prinzip steht als Ordnungsprinzip in einer zu engen Bindung an die Eigentumsrechte des historisch determinierten Status quo; dieser wird als unabhängig von den Zwangsmöglichkeiten der modernen Demokratie aufgefaßt. Sozialismus ist demgegenüber der direkte Weg zu Leviathan. Das Scheitern dieser beiden großen Alternativen muß jedoch noch nicht alle Hoffnungen der Aufklärung begraben. Die Vision der Philosophen des achtzehnten Jahrhunderts, die sie in die Lage versetzte, eine Gesellschaftsordnung freier Menschen ohne zentralisierte Planung zu entwerfen, wirkt immer noch anregend. Freie Beziehungen unter freien Menschen – dieses Leitbild einer geordneten Anarchie kann dann als Verfassungsgrundsatz wirksam werden, wenn ein mit Erfolg ausgehandelter neuer Gesellschaftsvertrag „mein und dein“ neu ordnet und wenn Leviathan, der uns alle bedroht, neue Schranken gewiesen werden“ (Buchanan 1984, S. 256).

  3. 3.

    In Ulrich Becks eindringlichen Worten: „Reflexive Modernisierung – vereinfacht und vorweg gesagt – meint: Eine Epoche der Moderne verschwindet und eine zweite, noch namenlose entsteht, und zwar nicht durch politische Wahlen, Regierungssturz oder Revolution, sondern als latente Nebenwirkung des Normalen, Bekannten: verselbständigter Modernisierungen nach dem Schema und Rezept der westlichen Industriegesellschaft. Reflexive Modernisierung eröffnet die Möglichkeit einer schöpferischen (Selbst-)Zerstörung für eine ganze Epoche, die Industrieepoche. „Subjekt“ dieser schöpferischen Zerstörung ist nicht die Krise, sondern der Sieg westlicher Modernisierung. Diese Theorie ist eine einzige Auflehnung gegen die – und wie ich hoffe, auch Widerlegung der – Theorie vom Ende der Gesellschaftsgeschichte“ (Beck 1993, S. 57).

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Sebaldt, M. (2015). Pathologie der Demokratie: Fazit und Folgerungen. In: Pathologie der Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09518-5_7

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