Abstract
Die für die Bundesrepublik typische Verflechtung zwischen Staat, Wirtschaft wandelt sich. Die Interessenvertretung hat sich zu einem Geschäftsmodell entwickelt. Der Markt ist inzwischen der vorherrschende Koordinationsmechanismus. Der Marktmechanismus dominiert gegenüber den anderen Steuerungsformen Hierarchie und Clan. Die Mitgliedschaft als Basis der Interessenvertretung verliert an Gewicht, ebenso die intermediäre Stellung von Organisationen. Dies hat Auswirkungen auf die Art der Interessenvertretung. Es hat sich eine neue „Lobbyindustrie“ entwickelt, mit der die politische Kommunikation stärker strategisch ausgerichtet und Expertise zugekauft wird. Insgesamt hat die Entwicklung Folgen für die Legitimation von Politik in demokratischen Systemen. Die Interessenvertretung wird Teil der neuen Legitimitätspolitik, die zunehmend Verfahren jenseits der Volkssouveränität nutzt.
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Zimmer, A., Speth, R. (2015). Von der Hierarchie zum Markt. In: Speth, R., Zimmer, A. (eds) Lobby Work. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09433-1_2
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