Zusammenfassung
Nach zwei Jahren Nachbarschaftsförderung zeigt eine vergleichende Untersuchung des geförderten Quartiers und seiner Bewohner und nicht geförderter Wohneinheiten und ihrer Bewohner (mit nahezu gleichen Sozialmerkmalen), dass die systematische Förderung des geförderten Quartiers (durch Gemeinwesenarbeit wie auch die Bemühungen der Dienste des Altenhilfeträgers und der Wohnbaugenossenschaft) im Blick auf nachbarschaftliche Merkmale positive Spuren hinterlässt. Zudem zeigt sich, dass in Häuser mit Paten diese positiv erwünschten Spuren tiefer sind als in Häusern ohne Paten.
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Notes
- 1.
Der Fragebogen wurde, vor dem Hintergrund bisheriger qualitativer und auch quantitativer Forschungserkenntnisse und praktischer Arbeitserfahrungen, standardisiert konstruiert. Er umfasst ausschließlich geschlossene Fragen mit vorgegebenen Antwortkategorien. Die geschlossenen Fragen sind teilweise als Einzelnennungen und teilweise als Mehrfachnennungen konzipiert. Es wurden vier- und fünfstufige Likertskalen mit verbaler Bezeichnung der Anfangs- und Endkategorien und bipolaren Antwortmöglichkeiten verwendet.Auch eine quantitative Datenerhebung mittels Fragebogen kann den Effekt sozialer Erwünschtheit nicht ausschließen. Um diesen zumindest zu reduzieren, wurden die Fragen möglichst neutral formuliert und die Befragung anonym durchgeführt (vgl. Diekmann 2005, S. 382–385). Die im Forscherteam entwickelten Erhebungsinstrumente wurden vor der Durchführung der Befragung im Rahmen von Pretests mit Zielpersonen auf Zielführung, Verständlichkeit und zeitlichen Umfang hin überprüft.
- 2.
Zu einzelnen Begrifflichkeiten beziehungsweise Formulierungen:
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Der Begriff „Wohnquartier“ wurde nach dem Pretest im Fragebogen vermieden, es wurde stattdessen auf das Etikett „Wohngebiet“ zurückgegriffen, da dieses alltagssprachlich häufiger genutzt wird.
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Der Begriff „Nachbar“ wurde vermieden, da die Pretests zeigten, dass die Personen diesen Begriff höchst unterschiedlich definierten. Stattdessen wurde im Fragebogen der Begriff „Bewohner“ verwendet, der subjektiv als neutral empfunden wurde und jegliche Art der Beziehung zulässt.
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Wenn bei der Ergebnisberichterstattung von den Bewohnern der Galgenhalde beziehungsweise des Bau- und Sparvereins eG gesprochen wird, dann sind damit immer nur die an der Studie teilnehmenden Bewohner gemeint. Um eine bessere Lesbarkeit zu sichern, wird dies nicht immer ausdrücklich erwähnt. Um wie viele Personen es sich bei den einzelnen Darstellungen der Ergebnisse handelt, geht jeweils aus den Ergebnisdarstellungen zu den Einzelfragen anhand des „n“ hervor.
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- 3.
Vorgehen bei der Erhebung: Die Fragebogen wurden an alle Mieterhaushalte des Bau- und Sparvereins von der Genossenschaft postalisch versandt. Jeder Haushalt bekam, unabhängig von der Anzahl an Haushaltsmitgliedern, ein Fragebogenexemplar zum Ausfüllen und einen frankierten Rückumschlag. Ein Begleitschreiben des Bau- und Sparvereins eG und des Forschungsinstitutes, in dem auf die Freiwilligkeit der Teilnahme hingewiesen und eine anonyme Auswertung zusichert wurde, waren beigelegt.
- 4.
Mögliche Schichtungsvariablen (für Gruppenvergleiche) sind:
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Wohngebiete: Galgenhalde – weitere Wohngebiete;
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Herkunftsland: Deutschland – andere Länder;
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Haushaltsstruktur: Einpersonenhaushalte – Mehrpersonenhaushalte (Alleinlebende – restliche Wohnformen);
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Alter: über 60 Jahre, bis 60 Jahre;5 Altersgruppen differenziert: Alterskategorien sind 19- bis 30-jährige Personen, 31- bis 60-jährige Personen, 61- bis 75-jährige Personen, 76- bis 98-jährige Personen.
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- 5.
Zur Überprüfung, ob sich die Teilstichproben Galgenhalde und andere Wohngebiete in der Population/dem Mieterklientel systematisch unterscheiden, wird der Durchschnitt zur Altersangabe der ersten Person, das Geschlecht, die Wohndauer sowie die Angaben zum Familienstand und die kulturelle Herkunft zwischen den Bewohnern der Wohngebiete Galgenhalde und der Restgebiete verglichen.
- 6.
Die Reihenfolge der Nennung der Haushaltsmitglieder wurde den Befragten überlassen.
- 7.
Das arithmetische Mittel (M), das umgangssprachlich auch als Mittelwert oder Durchschnitt bezeichnet wird, errechnet sich aus der Addition sämtlicher Einzelwerte dividiert durch die entsprechende Zahl der Fälle. Das arithmetische Mittel darf nur für mindestens intervallskalierte Messwerte berechnet werden. Ein Nachteil des arithmetischen Mittels ist, dass extreme Werte (sogenannte ‚Datenausreißer‘) durch die Einbeziehung aller Messwerte ein hohes Gewicht erhalten (vgl. Kromrey 2006, S. 442 ff.).
- 8.
Die Antworten lauteten: „Sehr gut“, „Gut“, „Befriedigend“, „Ausreichend“, „Mangelhaft“, „Ungenügend/schlecht“. Für eine übersichtlichere Darstellung wurden drei Kategorien gebildet, für die jeweils zwei Antwortbereiche zusammengefasst wurden: sehr gut und gut, befriedigend und ausreichend sowie mangelhaft und ungenügend.
- 9.
Die Unterschiede zwischen den Gruppen werden mittels Chi-Quadrat-Tests geprüft.
- 10.
Aussage im Fragebogen: „Wie oft unternehmen Sie etwas mit Menschen aus Ihrem Haus oder Ihrem Wohngebiet (zum Beispiel Feste, Filmabend, Vorträge, …). Antwortmöglichkeiten: ‚Oft‘, ‚Manchmal‘, ‚Selten‘, ‚Nie‘“. Für die Auswertungen dieser Frage wurden die drei Antwortmöglichkeiten „Oft“, „Manchmal“ und „Selten“ zu einer Kategorie „Unternehmungen werden durchgeführt“ zusammengefasst und der Kategorie „Es werden keine Unternehmungen durchgeführt“, was der Antwort „Nie“ entspricht, gegenübergestellt.
- 11.
Die abgefragten Bereiche umfassen: Hilfen in Form von Tipps, Informationen, Ratschlägen; praktische Hilfen im Alltag, emotionale Hilfen; Versorgung im Krankheitsfall; Hilfe bei der Pflege.
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© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Kallfaß-de Frênes, V., Weber-Fiori, B. (2016). Wie und wodurch wirkt Nachbarschaftsförderung?. In: Kallfaß, S. (eds) Altern und Versorgung im nachbarschaftlichen Netz eines Wohnquartiers. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09141-5_8
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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