Zusammenfassung
Wenn „die subjektive Perspektive des einzelnen Akteurs als letzter Bezugspunkt für sozialwissenschaftliche Analysen“ (Eberle 1999) gilt, und wenn man zugleich erkennt, dass Fremdverstehen nur approximativ gelingen, die Akteursperspektive nur annäherungsweise erfasst werden kann, dann stellt sich in entsprechenden Untersuchungskontexten die Frage, was das für die wissenschaftliche Rekonstruktion in Bezug auf das Handeln in fremden Kulturen bedeuten mag. Das Problem besteht darin, dass der wissenschaftliche Interpret nicht über die kultur- und lebensweltgebundene Mitspielkompetenz verfügt, die ihn befähigen würde, annäherungsweise die Binnenperspektive der Akteure zu bestimmen, um von daher eine Strukturrekonstruktion adäquat betreiben zu können. Trotzdem – so die These dieses Beitrags – ist eine handlungsanalytische Rekonstruktion von kulturfremden sozialen Wirklichkeiten nur möglich, wenn am Postulat zumindest einer Als-ob-Adäquanz, sozusagen einer Kausal- und Sinnadäquanzfiktion, festgehalten wird.
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Literatur
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Schröer, N. (2015). Das Postulat der Als-ob-Adäquanz. In: Brosziewski, A., Maeder, C., Nentwich, J. (eds) Vom Sinn der Soziologie. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09094-4_10
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