Zusammenfassung
Im vorangehenden Kapitel konnte gezeigt werden, dass sich in allen untersuchten jugendlichen Peergroups eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Zugehörigkeit und Individualität oder mit der ‚Normalität’ des Individuums nachweisen lässt, die damit als gemeinsames Orientierungsproblem gelten kann. Ausgehend von dieser Gemeinsamkeit aller Fälle wurden in der Rekonstruktion der Modi der Differenzsetzung und Attribution einerseits und der kollektiven, impliziten und handlungsleitenden Orientierungen zu Zugehörigkeit andererseits fallübergreifende Formen der Lösung des Orientierungsproblems herausgearbeitet, die im Sinne der forschungsleitenden Perspektive als milieuspezifische ausgewiesen werden konnten: Zeichnen sich die Gruppen des ersten Milieus durch die Abgrenzung von „auffälliger“ Körperlichkeit und die Konstruktion ‚totaler Identitäten’ aus, die mit einer handlungsleitenden Orientierung an einer ‚phantom normalcy’ korrespondiert, dient die Differenzsetzung gegenüber „sinnlosem“ Verhalten in den Gruppen des zweiten Milieus der Sicherung einer Zugehörigkeit, der eine Orientierung an den für ein bestimmtes Kollektiv charakteristischen Normalitätserwartungen zugrunde liegt und die in Gemeinsamkeiten in den Formen alltäglicher Lebensführung fundiert ist. Die Gruppen des dritten Milieus zeichnen sich schließlich dadurch aus, dass sie sich der Konstruktion ‚sozialer Identitäten’ und stereotyper Verhaltenszuschreibungen weitgehend verweigern. Damit korrespondiert die Orientierung an ‚persönlicher Identität’ und Authentizität.
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Amling, S. (2015). Die Bedeutung von Bildung und Quartier – Soziogenetische Analysen. In: Peergroups und Zugehörigkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09013-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09013-5_7
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