Zusammenfassung
Ökonomisierung ist eine Zeitdiagnose, an der sich die Geister scheiden. Für die einen ist es das Label für eine radikale und umfassende ‚feindliche Übernahme‘ der Gesellschaft durch die Ökonomie. Für die anderen stellt Ökonomisierung nicht mehr als einen politischen Kampfbegriff dar, mit dem notwendige Reformen verhindert werden (sollen). So bezeichnet etwa Elmar Tenorth die bildungspolitische Ökonomisierungskritik als „Milchmädchenrechnung“ und wirft Ökonomisierungskritiker_innen pauschal vor, sie seien „gefangen in den alten Formeln“ und „blind gegenüber der tatsächlichen Praxis und den Möglichkeiten der aktuellen Bildungsreform“. Schlichtweg „falsch“ sei es, Evaluation, Akkreditierung, Leistungsorientierung, Schulprofile usw. mit Ökonomisierung gleichzusetzen: „Bedeutet das alles ‚Ökonomisierung‘, also die Einführung eines fremden Prinzips in die Bildungseinrichtungen?“ „Nein“, lautet die trotzige Antwort, denn die Kontrolle läge in den Händen der Bildungseinrichtungen selbst.
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Höhne, T. (2015). Ökonomisierung – eine umstrittene Diagnose. In: Ökonomisierung und Bildung. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08974-0_1
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