Zusammenfassung
Mit der Gründung der DİTİB wollte die türkische Religionsbehörde Diyanet ein Gegengewicht gegen andere türkisch-islamische Organisation bilden. Die Milli Görüş- und die Süleyman-Bewegungen waren die beiden wichtigsten Konkurrenten der DİTİB. Diese Organisationen gefährdeten aus Sicht des Diyanet den nationalen Zusammenhalt der Türken. Obwohl die DİTİB erst verspätet in die islamische Vereinsszene in Deutschland hineindrängte, hatte sie schnell eine große Zahl von Moscheevereinen an sich gebunden. Das wäre nicht gelungen, wenn der Aufbau der DİTİB nicht im Interesse vieler Türkeistämmiger gelegen hätte.
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- 1.
Das Diyanet in Ankara erscheint in deutschsprachigen Publikationen auch unter den Bezeichnungen Religionspräsidium oder Amt für religiöse Angelegenheiten. Die zuweilen auch gebräuchliche Bezeichnung Religionsministerium ist falsch, weil es sich beim Diyanet nur um eine Behörde handelt.
- 2.
Die Islamwissenschaftlerin Aysun Yaşar geht davon aus, dass die DİTİB bereits seit ihrer Gründung in Köln „informell als Dachverband für andere DITIB-Gemeinden fungierte“. Das deuteten Aussagen von Vorstandsmitgliedern von DİTİB-Moscheevereinen gegenüber Yaşar an.
- 3.
Werner Schiffauer (1997, S. 157–159) beschrieb exemplarisch die Zersplitterung der türkisch-islamischen Vereinslandschaft in Augsburg.
- 4.
http://www.ditib-antidiskriminierungsstelle.de/uber_uns.php. Zugegriffen. 01.09.2014.
- 5.
Zitiert nach dem Redemanuskript des türkischen Botschafters Oktay İşcen vom zweiten Tag der Eröffnungsfeiern am 13.05.1985.
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Gorzewski, A. (2015). Gegen Spaltung und Sektierertum – Die Gründung der DİTİB. In: Die Türkisch-Islamische Union im Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08867-5_2
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