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Unternehmen als Gegenstand der Organisationsforschung: Theoretische und methodische Probleme

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Zusammenfassung

Unternehmen sind in der Soziologie allgemein und in der Organisationssoziologie insbesondere bislang als Untersuchungsfeld kaum entdeckt und bearbeitet. Von dieser Beobachtung ausgehend werden im ersten Schritt die Ursachen aufgearbeitet, die in der Soziologie dazu geführt haben, dass Unternehmen weder theoretisch noch empirisch als Forschungsthema bearbeitet werden und wie sich dies im Kontext handlungsbasierter Erklärungen verändern und verbessern lässt. Dazu wird dann der Vorschlag ausgearbeitet, Unternehmen als soziale Akteure zu beschreiben, der Entstehung und innere Funktionslogik ausgehend von den Absichten und Fähigkeiten individueller Akteure erschlossen wird. Damit richtet sich das soziologische Augenmerk auf den sozialen Kontext indem Unternehmen entstehen und agieren müssen. Das macht es möglich theoriegeleitete empirische Forschungen zu initiieren, die ausgehend von spezifischen Situationskontexten etwa spezifische Lösungen für unternehmensinterne Kontrollprobleme untersuchen oder aber auch die Bedingungen klären, unter denen Unternehmen sich für gesellschaftliche Anliegen einsetzen oder unter denen sich Sozialunternehmen verbreiten.

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Notes

  1. 1.

    Das findet sich in Webers Handlungstypologie ausgearbeitet, wo er als „idealtypische Form“ eines zweckrationalen Handelns die bewusste Zielorientierung, das bewusste und objektiv richtige Abwägen von Zielen unter Beachtung von Nebenfolgen und die Wahl der besten Handlung beschreibt (Weber 1985/1922).

  2. 2.

    Für den Aufbruch weiterhin wichtig geworden sind Harrison White, Ronald Burt und James Coleman (vgl. Swedberg 2003).

  3. 3.

    Coleman hat zeitgleich die Effekte von Netzwerken und Institutionen für (Tausch-) Handlungen empirisch untersucht, dabei aber handlungstheoretisch angeleitet die Entstehung und Wirkung von Normen, Sozialkapital, Vertrauen und Informationen ausdrücklich voneinander unterschieden (Coleman 1985).

  4. 4.

    Vgl. dazu Schimank und Maurer 2008.

  5. 5.

    Überblicksdarstellungen für soziologische Zugänge geben Bluhm 2008.

  6. 6.

    Erste theoretische Überlegungen, wie kooperationsförderliche soziale Institutionen und Mechanismen in Marktkonstellationen ausbilden finden sich bei Coleman (1990a) oder Baurmann (1996), die darlegen, dass der Konkurrenz- und Ausschlussmechanismus auf Märkten „moralisches Handeln“ fördert.

  7. 7.

    Eine konkrete Anleitung mit praktischen Beispielen gibt Prosch 2000.

  8. 8.

    Vgl. für eine detaillierte Übersicht zu Konflikt- und Konkurrenzkonstellationen Maurer und Schmid 2010, Kap. 9; die Logik der Kooperation unter Konkurrenten unter Unternehmen findet sich bei Fligstein 1996 ausgearbeitet.

  9. 9.

    Neben den die Standardverfahren der empirischen Sozialforschung sind in der Organisationsforschung auch spezifische empirische Zugänge und Methoden zu beobachten (vgl. z. B. Kühl et al. 2009; Titscher et al. 2007).

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Maurer, A. (2016). Unternehmen als Gegenstand der Organisationsforschung: Theoretische und methodische Probleme. In: Liebig, S., Matiaske, W. (eds) Methodische Probleme in der empirischen Organisationsforschung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08713-5_2

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