Skip to main content

Fluchtpunkte

  • Chapter
  • First Online:
Sie nannten sich Der Wiener Kreis

Zusammenfassung

Als Hitlers Truppen im März 1938 in Österreich einmarschierten, bejubelt von fanatisierten Massen, befanden sich die meisten Mitglieder des Wiener Kreises bereits im Ausland.

„Ein wahrer Hexensabbat des Pöbels“, so schilderte es Carl Zuckmayer. Der Schriftsteller war im Jahr 1933, so wie viele andere, vor den Nationalsozialisten nach Österreich geflohen. Jetzt musste er wieder packen:

„Die Unterwelt hatte ihre Pforten aufgetan und ihre niedrigsten, scheußlichsten, unreinsten Geister losgelassen. Die Stadt verwandelte sich in ein Alptraumgemälde des Hieronymus Bosch: Lemuren und Halbdämonen schienen aus Schmutzeiern gekrochen und aus versumpften Erdlöchern gestiegen. Die Luft war von einem unablässig gellenden, wüsten, hysterischen Gekreische erfüllt, aus Männer- und Weiberkehlen, das tage- und nächtelang weiterschrillte. Und alle Menschen verloren ihr Gesicht, glichen verzerrten Fratzen; die einen in Angst, die anderen in Lüge, die anderen in wildem, hasserfülltem Triumph.“

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

eBook
USD 19.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Karl Sigmund .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Sigmund, K. (2015). Fluchtpunkte. In: Sie nannten sich Der Wiener Kreis. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08535-3_12

Download citation

Publish with us

Policies and ethics