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Die Verantwortung von Unternehmen für eine nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung

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Part of the book series: essentials ((ESSENT))

Zusammenfassung

Schon seit Beginn der modernen Nachhaltigkeitsdebatte standen Unternehmen, insbesondere aufgrund ihrer Verantwortung für z. B. Umweltverschmutzung, schlechte Arbeitsbedingungen an Standorten in der Dritten Welt und die Verursachung spektakulärer Naturkatastrophen, im Zentrum der öffentlichen Kritik. Neben diesen primär von den Unternehmen selbst verschuldeten Ursachen für eine zunehmend argwöhnische Öffentlichkeit wird in der Literatur zudem u. a. auf die Entwicklung moderner Kommunikationsmöglichkeiten, die eine Berichterstattung über globale Unternehmenspraktiken vereinfacht hätten, sowie eine wachsende Dominanz neoliberaler Paradigmen seit den 1980er Jahren hingewiesen, deren Folgen von weiten Teilen der Gesellschaft kritisch beurteilt wurden. Auch aufgrund des weitgehenden Scheiterns des politischen Prozesses beim Thema Nachhaltigkeit sehen sich Unternehmen heute einer Öffentlichkeit gegenüber, die sie nachdrücklicher denn je als wichtige gesellschaftlichen Akteure in die Pflicht für eine nachhaltige Verhaltensweise nimmt und deren Einbindung in den „gesellschaftlichen Such- und Lernprozess“ fordert. Dies kommt auch in aktuellen Studien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und der Beratungsgesellschaft Ernst & Young zum Ausdruck, nach denen es z. B. für Verbraucher heutzutage von besonders großer Bedeutung ist, dass Unternehmen ein großes Engagement für die Umwelt und für eine nachhaltige Entwicklung zeigen. Konkrete Forderungen nach einem größeren Nachhaltigkeitsengagement der Unternehmen werden allerdings nicht nur von Seiten der Konsumenten laut, sondern darüber hinaus auch von einer Vielzahl anderer Gruppen wie Medien, Investoren, Lieferanten, Politik oder Nichtregierungsorganisationen geäußert. Für Unternehmen wird das Thema Nachhaltigkeit somit mehr und mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Kolleck (2011), S. 53 f. Eine systematische Analyse der Treiber einer nachhaltigen Unternehmensführung erfolgt in Kap. B 2.3.

  2. 2.

    Vgl. Kirchgeorg und Hermann (2006), S. 23. Als einer der wichtigsten Treiber muss in diesem Kontext das rasante Wachstum der sog. Sozialen Medien bzw. Social Media angesehen werden. Diese umfassen hauptsächlich digitale Medien wie Soziale Netzwerke, Instant Messenger oder Weblogs, die einen sozialen Austausch und die Verbreitung von Wissen buchstäblich ohne zeitliche oder räumliche Grenzen ermöglichen. Für eine weitergehende Erläuterung vgl. z. B. Hettler (2010), S. 11 ff., oder Qualman (2011), S. 1 ff.

  3. 3.

    Vgl. Kolleck (2011), S. 57 f.; Wötzel (2011), S. 25 f. Dabei gingen die neoliberalen Ansätze Anfang der 1980er Jahre zunächst vor allem von den USA und Großbritannien aus, um sich dann in der Politik der meisten (westlichen) Länder niederzuschlagen. Dabei standen insbesondere eine mehr oder weniger starke Deregulierung, d. h. ein Rückzug des Staates auf Kernfunktionen und Privatisierungen, sowie ein Vertrauen auf den Markt als überlegenen Koordinationsmechanismus im Vordergrund. Vgl. Schubert und Bandelow (Hrsg.) (2003), S. 158 f. Kritiker warfen den Vertretern neoliberaler Wirtschaftsströmungen immer wieder vor, eine reine Interessenpolitik für Kapitaleigentümer zu vertreten. Vgl. Rogall (2011), S. 113 ff.

  4. 4.

    Langer (2011), S. 21.

  5. 5.

    Vgl. Hermann (2005), S. 4 f.; Clifton und Amran (2011), S. 123 f.; Kolleck (2011), S. 15; Mauritz (2011), S. 109. Clifton und Amran stellen fest, dass insbesondere große, multinationale Unternehmen bzw. Konzerne als Hauptursache ökologischer Probleme auf lokaler, regionaler und globaler Ebene angesehen werden. Vgl. Clifton und Amran (2011), S. 123 f.

  6. 6.

    Vgl. Bundesministerium für Umwelt, N. u. R./Umweltbundesamt (November 2010), S. 20 f., und Ernst & Young GmbH (Juni 2011), S. 7.

  7. 7.

    Vgl. Flotow und Kachel (2011), S. 12. So weist etwa Kolleck darauf hin, dass Analysen von Ratingagenturen z. T. auch die Nachhaltigkeit von Unternehmen berücksichtigen. Vgl. Kolleck (2011), S. 53 f.

  8. 8.

    Vgl. Kirchgeorg und Hermann (2006), S. 23; Mahler und Pfeiffer (2010), S. 60; Bachmann (2011), S. 71.

  9. 9.

    Hermann (2005), S. 6.

  10. 10.

    Vgl. Accenture (2010), S. 13.

  11. 11.

    Vgl. ebenda, S. 14.

  12. 12.

    Vgl. Flotow und Kachel (2011), S. 9.

  13. 13.

    Vgl. Senior (2001), S. 155; Meffert et al. (2008), S. 734; Robbins (2008), S. 630; Michel et al. (2010), S. 42.

  14. 14.

    Sponheuer (2010), S. 7.

  15. 15.

    Vgl. Meffert et al. (2008), S. 734; Hungenberg (2011), S. 555.

  16. 16.

    Vgl. ebenda, S. 333.

  17. 17.

    Vgl. Meffert et al. (2008), S. 734.

  18. 18.

    Kirchgeorg (2004), S. 649 f.

  19. 19.

    Vgl. Brandenberg (2001), S. 17 ff.; Weihe (2003), S. 211; Hungenberg (2011), S. 361. Der Rückgriff auf geeignete Anreizsysteme ist in der Betriebswirtschaftslehre insbesondere aus der Forschung zu sog. Principal-Agent-Beziehungen im Unternehmen bekannt. Vgl. Gundel (2011), S. 26 ff. Für diese Beziehungen ist charakteristisch, dass es zwischen Principal als Auftraggeber und Agent als Auftragnehmer zu Interessenkonflikten hinsichtlich des Verhaltens des Agenten kommt. Das Modell geht davon aus, dass der Principal dem Agent eine Leistung in seinem Namen mit entsprechender Entscheidungsfreiheit überträgt, sodass der Agent einen Informationsvorsprung hat und unbeobachtet seinen Nutzen zu Lasten des Principals erhöhen kann. Ein Anreizsystem stellt eine Möglichkeit für den Principal dar, das Verhalten des Agents in seinem Sinne zu beeinflussen. Vgl. Roiger (2007), S. 1 ff., und Mathissen (2009), S. 17 ff. In der oben dargestellten Konstellation bilden das Top-Management entsprechend den Principal und die obere sowie mittlere Führungsebene den Agent.

  20. 20.

    Vgl. Senior (2001), S. 164 ff. Ergänzend weist Kirchgeorg darauf hin, dass Anreizsysteme nachhaltigkeitsorientiertes Handeln durchaus fördern könnten. Vgl. Kirchgeorg (2004), S. 661 f. Sponheuer stellt in diesem Zusammenhang fest, dass sich bei der Mitarbeiterrekrutierung der Fokus vieler Unternehmen von einer Suche nach den Besten zu einer Suche nach den „Besten unter den Passenden“ verlagert habe. Vgl. Sponheuer (2010), S. 9.

  21. 21.

    Die Definitionen zum Begriff des Wissensarbeiters gehen z. T. weit auseinander und erschweren eine genaue Zuordnung zu dieser Gruppe. Vgl. Meinsen (2003), S. 68 ff., und Green (2004), S. 49 ff. Eine geeignete Definition von Davenport lautet: „Knowledge workers have high degrees of expertise, education, or experience, and the primary purpose of their jobs involves the creation, distribution, or application of knowledge.“ Davenport (2005), S. 10.

  22. 22.

    Vgl. Senior (2001), S. 164 ff. Von einer Reihe von Autoren wurde in der Vergangenheit zudem immer wieder die Meinung vertreten, dass einer wesentlichen Veränderung der Organisation zunächst eine Veränderung der Einstellungen und Werte der Personen vorausgehen müsse. Für eine Übersicht vgl. ebenda, S. 160 f.

  23. 23.

    Vgl. Kirchgeorg (2004), S. 661 f.; Robbins (2008), S. 106 f.

  24. 24.

    Vgl. u. a. Backhaus und Tikoo (2004), S. 502 ff.; Stotz und Wedel (2009), S. 5 ff.; Stritzke (2009), S. 61 ff.

  25. 25.

    Vgl. Kirchgeorg (2004), S. 649 ff.; Sponheuer (2010), S. 4.

  26. 26.

    Vgl. Kirchgeorg (2004), S. 650; Robbins (2008), S. 662.

  27. 27.

    Vgl. Stritzke (2009), S. 1. Der Terminus „Kampf“ scheint die Realität auf dem Arbeitsmarkt in angemessener Form abzubilden, wird doch in der Literatur häufig von einem sog. „War for Talent“ um geeignete Fachkräfte gesprochen. Vgl. z. B. Chapman et al. (2005), S. 928; Ritz und Sinelli (2010), S. 3 ff.; Nagel (2011), S. 28.

  28. 28.

    Weinrich (2013), S. 19.

  29. 29.

    Ebenda.

  30. 30.

    Kirchgeorg (2004), S. 650.

  31. 31.

    Vgl. Stritzke (2009), S. 2; Böttger (2012), S. 39 ff.

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Weinrich, K. (2015). Die Verantwortung von Unternehmen für eine nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung. In: Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08363-2_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-08363-2_3

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-08362-5

  • Online ISBN: 978-3-658-08363-2

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