Praxishandbuch Wirtschaftsmediation pp 37-65 | Cite as
Konfliktkompetenz
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Zusammenfassung
Der Mediator benötigt ein Grundlagenwissen über die Typisierung von Konflikten sowie über die psychischen Mechanismen, die innerhalb der streitenden Konfliktparteien ablaufen. Dieses Basiswissen ist insbesondere erforderlich um festzustellen, ob der Konflikt für die Durchführung einer Mediation geeignet erscheint. Darüber hinaus lernt der Mediator über die Kenntnis der intrapersonalen Mechanismen, Menschen in Konfliktsituation besser zu verstehen. Hierfür wurden im zweiten Kapitel zunächst die Konflikttypen nach Streitgegenstand, Erscheinungsformen und Merkmalen der Konfliktparteien differenziert. Im Rahmen der innerpsychischen Zusammenhänge wurden die theoretischen Ansätze der Transaktionsanalyse von E. Berne und T. Harris vorgestellt sowie die psychischen Mechanismen nach Glasl. Mit dem Eisbergmodell wurde ein für die Mediation fundamental wichtiger Ansatz erläutert, der den Schlüssel zur Lösung von Konflikten darstellt. Im Folgenden wurde das praktisch und empirisch abgesicherte Eskalationsmodell von Glasl vorgestellt, dass die Dynamik von Konflikten beschreibt, bei dem die Gegner mit der Verhandlungsstrategie „Durchsetzung/Konkurrieren/Kampf“ agieren. Abschließend wurden die möglichen Verhandlungs- bzw. Konfliktstile vorgestellt, die in Konflikten zum Einsatz kommen können. Nur der Verhandlungsstil „Problem lösen/Konsens/Kooperation“, der in der Mediation angewendet wird, berücksichtigt die Ziele und Interessen der Konfliktparteien gleichwertig.
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