Zusammenfassung
Default Mode-Modelle betrachten allein die Ausfallmöglichkeit, ein Kredit oder Wertpapier kann also entweder ausfallen oder eben nicht; eine Bonitätsverschlechterung auf dem Weg dahin wird nicht berücksichtigt. Im Fokus steht in der Regel aber nicht allein die Frage Ausfall oder Nicht-Ausfall, sondern auch Bewertungsrisiko (Marktwertrisiko) - insbesondere dann, wenn entsprechende Assets bilanziell nicht nach dem gemilderten Niederstwertprinzip behandelt werden. Ein Migration Mode-Modell wird benötigt - ein entsprechender Risikowert wird hier schrittweise abgeleitet.
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Notes
- 1.
Vgl. z. B. BaFin 2009, Abschn. 5: „ Das Kreditrisiko bezeichnet das Risiko, das sich aufgrund eines Ausfalls oder aufgrund einer Veränderung der Bonität oder der Bewertung von Bonität (Credit-Spread) von Wertpapieremittenten, Gegenparteien und anderen Schuldnern ergibt, gegenüber denen das Unternehmen Forderungen hat.“
- 2.
Als „notch“ (engl. für Grad, Stufe) gilt die kleinstmögliche Ratingverschiebung, beispielsweise von A- auf BBB+ oder von BBB+ auf BBB.
- 3.
Der Value at Risk (VaR) ist definiert als der Verlust, der bei gegebenem Konfidenzniveau über einen gegebenen Zeitraum (Haltedauer) nicht überschritten wird. Wenn nicht anders angegeben wird hier ein Konfidenzniveau von 99 % und eine Haltedauer von einem Jahr unterstellt. Nicht zuletzt deshalb, weil Kreditinstitute bei der Risikoquantifizierung im Rahmen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) oft mit diesen Parametern arbeiten.
- 4.
In der Praxis bezieht man sich hinsichtlich solcher „Recovery Rates“, für die 40 % eine oft genutzte Orientierungsgröße ist, die aber beispielsweise von der Seniorität oder Besicherung einer Emission abhängen, wiederum auf die Auswertungen von Ratingagenturen.
- 5.
Wobei solche höheren Risikowerte auf keinen Fall von vornherein als negativ angesehen werden können, solange solchen höheren Risiken auch höhere Ertragserwartungen gegenüberstehen.
- 6.
Dabei kann man es nicht nur Risikomanagern sondern auch Assetmanagern nur empfehlen, diese Aussage nicht als „gegeben“ anzusehen. Gerade in Phasen niedriger Renditen ist es immer wieder aufschlussreich, einen Blick auf die so berechneten Ertragserwartungen zu werfen, setzt man konkret erzielbare Renditen ein.
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Ramming, M. (2015). Kreditrisiko. In: Risiken von Unternehmensanleihen und ihre Quantifizierung. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08017-4_2
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