Zusammenfassung
Der Bildungsbericht 2010 hat darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Bildungsmöglichkeiten Jugendlicher in ländlichen Regionen im Zuge demographischer Wandlungsprozesse erheblich verändern. Innerhalb der erziehungswissenschaftlichen Diskussion wird dies bisher nur selten thematisiert. Dem vorliegenden Beitrag liegt ein Forschungsprojekt zugrunde, das sich dieser Lücke annimmt Es beruht auf der Frage, inwiefern die mit den demografischen Wandlungsprozessen einhergehenden sozialräumlichen Veränderungen die Lebenswelten Jugendlicher in peripheren Regionen tangieren und in welchen Bedeutungshorizont dies für sie individuell eingebettet ist. Im Folgenden wird zunächst anhand einer Reflexion des Forschungsstandes und einer Darstellung der theoretischen Bezüge die Fragestellung entfaltet, um anschließend an einem Fallbeispiel das Forschungsvorgehen und erste Ergebnisse zu erläutern.
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Ludwig, K. (2016). Jugend in der Peripherie. In: Makrinus, L., Otremba, K., Rennert, C., Stoeck, J. (eds) (De)Standardisierung von Bildungsverläufen und -strukturen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07766-2_10
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