Zusammenfassung
Bei der Herstellung von Benzin und Diesel in der Raffinerie bleibt ein hochsiedender Rückstand, der nur durch hohen Energieaufwand weiter verarbeitet werden kann. Dieses Rückstandsöl wird Schweröl genannt und wird international in großen Mengen als Kraftstoff für Schiffe verwendet, da es verglichen zu Diesel zu einem niedrigen Preis angeboten wird.
Schweröl hat eine hochviskose Konsistenz, ist meistens schwarz und enthält eine große Menge von Verunreinigungen. Nur durch aufwendige Aufbereitung in Separatoren, zusätzliche Filtrierung und Erwärmung auf bis zu 160 °C kann es mit speziellen Einspritzsystemen im Dieselmotor verbrannt werden. Die Motoren werden für den Schweröleinsatz angepasst. Ein hohes Verbrennungsluftverhältnis, ein positives Spülgefälle, eine lange Ventilüberschneidungsphase und niedrige Abgastemperaturen <550 °C vor Turbine sind dabei zu nennen. Um Hochtemperaturkorrosion zu vermeiden, müssen niedrige Bauteiltemperaturen eingehalten werden.
Unverbrennbare Aschen führen im Motor zur Bildung von Ablagerungen und auch zur Verschmutzung des Schmieröls. Turbolader sind üblicherweise mit Reingungsanlagen ausgerüstet. Der hohe Schwefelgehalt erzeugt hohe SOx- und Partikel-Konzentrationen im Abgas und erfordert spezielles Schmieröl mit hohem Basenanteil, um den Eintrag von sauren Verbrennungsgasen an der Zylinderlauffläche zu neutralisieren. Zur Vermeidung von Niedertemperaturkorrosion darf die Kühlung der Zylinderwand und der Kolbenringnuten nicht zu intensiv sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Elvers, B. (Hrsg.): Ullmann’s energy: resources, processes, products, Bd. 3. Wiley-VCH, Weinheim (2015). ISBN 978-3-527-33370-7
Handbuch Schiffsbetriebstechnik, Kapitel 1.16 Betriebsstoffe, Seehafen Verlag, ISBN 978-3-877 43-829-9
Häfner, R.: Mittelschnellaufende Viertaktmotoren im Schwerölbetrieb (im Teillastdauerbetrieb). Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft Bd. 77. Springer, Berlin (1983)
Groth, K. et al.: Brennstoffe für Dieselmotoren heute und morgen: Rückstandsöle, Mischkomponenten, Alternativen. Ehningen: expert 1989 (1989)
Zigan, D. (Hrsg.): Erarbeitung von Motorkennwerten bei der Verbrennung extrem zündunwilliger Brennstoffe in Dieselmotoren im Vollast- und Teillastbereich. Schlußbericht zum Teilvorhaben MTK 03367. Krupp MaK Maschinenbau GmbH, Kiel 1988. TIB/UB Hannover: Signatur: FR 3453 (1988)
Wachtmeister, G., Woschni, G., Zeilinger, K.: Einfluß hoher Druckanstiegsgeschwindigkeiten auf die Verformung der Triebwerksbauteile und die Beanspruchung des Pleuellagers. MTZ 50(4), 183–189 (1989)
CIMAC WG07: Fuel Quality Guide – Ignition and Combustion: CIMAC (2011)
DNV Petroleum Services Pte. Ltd. CIMAC Paper No 246: Ignition and Combustion characteristics of Marine Fuels, potential Problems and Challenges. Will current and revised Fuel Specifications be able to ensure Ignition and Combustion characteristics will be adequately addressed? Dag Olav Halle, Bergen: CIMAC (2010)
MARPOL ANNEX VI and NTC 2008 with Guidelines for implementation, International Maritime Organization, London, 2013, ISBN 978-92-801-1560-4
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Banck, A., Andresen, L., Ohrt, O. (2018). Schwerölbetrieb von Schiffs- und Stationärdieselmotoren. In: Tschöke, H., Mollenhauer, K., Maier, R. (eds) Handbuch Dieselmotoren. Springer Reference Technik (). Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07697-9_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07697-9_13
Published:
Publisher Name: Springer Vieweg, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-07696-2
Online ISBN: 978-3-658-07697-9
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)