Zusammenfassung
Die im vorangegangenen Kapitel zusammengefassten Schwächen der universellen Formalisierung verweisen immer auch auf die Grenzen des mythischen Sinnsystems. Diese Grenzen des Formalisierbaren stellen die Schwelle dar zum Negativ des Mythos Algorithmus (Kap. 1.5.), dem nicht repräsentierten Außerhalb. Ohne Struktur liegt kein Sinn, keine Bedeutung vor. Die theoretische Suche nach diesem Vorsymbolischen ist kein neues Unternehmen. Für Derrida (1974 [1967]) ist Sinn nicht vorschriftlich oder vorsymbolisch und wird allein durch die Relationen von internen Strukturelementen des Bedeutung produzierenden Systems zueinander bestimmt. Lacans (1973) strukturalistische Psychoanalyse sucht dieses vorsymbolische Außerhalb im ‚Realen‘, das sich einem symbolischem Zugang entzieht, damit unbewusst ist und sich allein im Begehren manifestiert (List 1996). Kristeva (1982) benennt im Anschluss an Lacan dieses Außerhalb als Chora, einen von Symbolen freien Raum der Vorsubjektivität, der keine Differenzen kennt.
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Bächle, T. (2015). Das Negativ des Algorithmus als nicht operationalisierbare Freiheit. In: Mythos Algorithmus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07627-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07627-6_4
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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