Skip to main content

Jürgen Habermas und die Kultursoziologie

  • Chapter
  • First Online:
Handbuch Kultursoziologie

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

  • 5574 Accesses

Zusammenfassung

Öffentlichkeit und Sprache bezeichnen die beiden zentralen Elemente in der Sozialtheorie von Jürgen Habermas, die für die Konzeptualisierung der Kultursoziologie von Bedeutung sind. Öffentlichkeit ist eine Sphäre, die in der Lebenswelt situiert ist und von kommunizierenden Handlungsakteuren gebildet wird. Die Bedingung der Möglichkeit von öffentlicher Kommunikation ist die Sprache: sie ist das, „was uns aus Natur heraushebt“ (Habermas 1968, S. 163). Sprache hat eine transzendentale Stellung; ihr wohnt das Telos der Verständigung inne. Sie hat nicht nur Darstellungsfunktionen als Mittel der Welterschließung, vielmehr zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie Kommunikationspraxis, ein Medium intersubjektiver Verständigung ist. Als solches hat sie die dreifache Funktion, Sachverhalte darzustellen, interpersonale Beziehungen herzustellen und subjektive Erlebnisse auszudrücken.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 99.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 159.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Um eine konstruktive Weiterentwicklung der Öffentlichkeitstheorie von Habermas hat sich Bernhard Peters bemüht. Ein Aspekt ist dabei die Unterscheidung zwischen dem normativen Postulat diskursiver Öffentlichkeit und öffentlicher Kultur als die Gesamtheit jener „Symbole und Bedeutungsgehalte, die öffentlich zirkulieren oder zugänglich sind, die für ein breites Publikum relevant sind oder es ansprechen“. (Peters 2007, S. 106).

  2. 2.

    Über die Kontinuitäten und Brüche im Denken von Habermas informiert die umfassende biographische Studie von Müller-Doohm (2014).

  3. 3.

    Habermas in seiner 1980 gehaltenen Rede Die Moderne – ein unvollendetes Projekt: „Die Ausdifferenzierung von Wissenschaft, Moral und Kunst […] bedeutet gleichzeitig das Autonomwerden von spezialistisch bearbeiteten Sektoren und deren Abspaltung von einem Traditionsstrom, der sich in der Hermeneutik der Alltagspraxis naturwüchsig fortbildet. Diese Abspaltung ist das Problem, das sich aus der Eigengesetzlichkeit der ausdifferenzierten Wertsphären ergibt […]“. (Habermas 1981b, S. 454, Hervorhebung im Original).

Literatur

  • Habermas, Jürgen. 1981a. Theorie der kommunikativen Handelns, Bd. 1 und 2. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1968. Wissenschaft und Technik als ‚Ideologie‘. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Book  Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1973. Kultur und Kritik. Verstreute Aufsätze. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1976. Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1981b. Kleine Politische Schriften I–IV. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1990/1962. Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Neuwied: Luchterhand.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1992. Faktizität und Geltung. Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Müller-Doohm, Stefan. 2014. Jürgen Habermas. Eine Biographie. Berlin: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Peters, Bernhard. 2007. Der Sinn von Öffentlichkeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Stefan Müller-Doohm .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Müller-Doohm, S. (2019). Jürgen Habermas und die Kultursoziologie. In: Moebius, S., Nungesser, F., Scherke, K. (eds) Handbuch Kultursoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07616-0_68

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07616-0_68

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-07615-3

  • Online ISBN: 978-3-658-07616-0

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics