Zusammenfassung
Während im Zuge der Internationalisierung die nationalen Märkte zunehmend entgrenzt und liberalisiert werden, kommt es parallel dazu zu einer verschärften Regulierung und Standardisierung. Der Druck zur Vereinheitlichung von Systemen und Ideen wächst – auch im Bildungsbereich. Entsprechend schwer haben es derzeit Konzepte, die auf Bildungspluralismus und Deregulierung setzen. Dass Schulen in freier Trägerschaft eine zentrale Säule des deutschen Bildungssystems darstellen und gerade in puncto Innovationspotential eine wichtige Schrittmacherfunktion haben, droht dabei in Vergessenheit zu geraten. Dass ihre Schülerinnen und Schüler meist bessere Leistungen in internationalen Vergleichstests erzielen und ihnen auch unter ökonomischen Gesichtspunkten immer wieder höhere Effizienz bescheinigt wird, muss demgegenüber betont werden. Dass der vielzitierte Elitevorwurf bestenfalls auf einen kleinen Teil der Schulen in freier Trägerschaft zutrifft und gerade dem staatlichen gegliederten Schulsystem unverändert deutliche Segregationstendenzen zu bescheinigen sind, daran muss erinnert werden.
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Literatur
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Barz, H. (2018). Reformpädagogik am Pranger. In: Barz, H. (eds) Handbuch Bildungsreform und Reformpädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07491-3_37
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