Zusammenfassung
Bildungsreformen haben seit den 70er Jahren das Bildungssystem von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung verändert und bis heute keinesfalls an Bedeutung verloren.
Wird in der pädagogischen Debatte aktuell die Frage diskutiert, ob Bildungsreformen Fortschritt oder Innovation bedeuten, wird in diesem Beitrag die These vertreten, dass Bildungsreformen in die Dynamik des sozialen Wandels eingebunden sind, wobei sozialer Wandel nicht ausschließlich mit Ausdehnung, Differenzierung, Fortschritt oder Innovation von Bildung einhergeht. Bildungsreformen sind kein Abbild sozialer Modernisierung, denn der Wandel von formaler und non–formaler, aber auch informaler Bildung geht mit nicht intendierten Nebenfolgen einher, die immer wieder auch für die Bildungsreformen, also für intendierte Planungs- und Steuerungsüberlegungen eine Herausforderung darstellen. Bildungsreformen bedürfen daher der rationalen theoretischen und empirischen Analyse und begründeter normativer Prämissen.
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Tippelt, R. (2018). Bildungsreformen und sozialer Wandel. In: Barz, H. (eds) Handbuch Bildungsreform und Reformpädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07491-3_10
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