Zusammenfassung
Ein paar Blicke in die Medien, wie zum Beispiel dem Fernseher, machen sichtbar, dass adipöse Menschen diskriminiert und wie früher im Zirkus vorgeführt werden. Ihnen wird potenziell mit Häme und Verachtung begegnet. Es sind nicht nur die Medien, die adipöse Menschen diskriminieren und attackieren. Auch in der Wissenschaft wird die Metapher Krieg häufig verwandt. Alleine auf einer Seite einer Veröffentlichung tauchen bei Blackburn folgende Terme auf: zweimal „combating“, einmal „agressive government policies“, einmal „fight against obesity“ und einmal „America’s losing battle against obesity“. Krieg erklären, bedeutet in einer zwingenden Logik, dass ein Kriegsgegner konstituiert wird, der sich, wie das so üblich ist, nicht ergibt, sondern den Fehdehandschuh aufnimmt. Insofern trägt die Metapher Krieg dazu bei, dass der Gegner erhalten bleibt. Der Krieg gegen Adipositas scheint also nicht – zumindest nicht sofort – dazu angetan zu sein, die Prävalenzrate der Adipösen zu senken. Auch in diesem Zusammenhang hält der Katechon auf und nährt das, was er zu bekämpfen vorgibt.
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Klotter, C., Depa, J., Humme, S. (2015). Die Kriegserklärung gegen Adipositas – eine mögliche Legitimation der Orthorexia nervosa. In: Gesund, gesünder, Orthorexia nervosa. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07406-7_14
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