Zusammenfassung
Es bedarf keiner besonders umfangreichen Ausführungen, um zu veranschaulichen, dass unsere (Ess-) Kultur von einem rigiden Schlankheitsideal geprägt ist. So hat sich das Schlankheitsideal in den letzten 100 Jahren deutlich radikalisiert. Dies hat zur Folge, dass Essen gleichsam verboten ist, da es die schlanke Linie gefährdet. Wenn wir trotzdem essen, dann folgt ein schlechtes Gewissen. Schlankheit garantiert laut empirischer Befunde mehr beruflichen Erfolg, eine höhere Attraktivität und bessere Heiratschancen. So wird verständlich, wie fast die gesamte Bevölkerung (vergeblich) gewillt ist, schlank zu werden oder schlank zu bleiben. Mit der Gesundheit hat dies wenig zu tun. So muss es andere Gründe haben, die dazu führen, dass unsere Kultur ein obsessives Verhältnis zur Schlankheit hat. Orthorexia nervosa ist nicht nur indirekt an Schlankheit gekoppelt (s. die Ausführungen von Bratman weiter oben), sondern an ein obsessives Verhältnis zum Essen. Insofern sind radikales Schlankheitsideal und Orthorexia nervosa gut verknüpfbar.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsAuthor information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Klotter, C., Depa, J., Humme, S. (2015). Problemaufriss. In: Gesund, gesünder, Orthorexia nervosa. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07406-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07406-7_10
Published:
Publisher Name: Springer, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-07405-0
Online ISBN: 978-3-658-07406-7
eBook Packages: Psychology (German Language)