Zusammenfassung
Mit den Begriffen Verhäuslichung, Verinselung und Verdrängung werden im ersten Teil des Beitrags Aspekte der Veränderung öffentlicher Räume für Kinder und Jugendliche diskutiert. Diese beziehen sich nicht nur auf den klassischen öffentlichen Raum als städtischen öffentlichen Bewegungsraum (Plätze, Grünanlagen etc.), sondern auch auf den sogenannten halböffentlichen Raum, der in Form von Shoppingmalls, Fast-Food Restaurants etc. für Jugendliche einen großen Aufforderungscharakter besitzt. Auch Schule ist zum öffentlichen Raum geworden, wird als Lebensort von Kindern und Jugendlich den ganzen Tag genutzt, und viele Schulhöfe stehen auch außerhalb der Öffnungszeiten der Schule als öffentliche Räume zur Verfügung.
Um das Verhalten der Kinder und Jugendlichen in unterschiedlichen öffentlichen Räumen verstehen zu können, ist das Aneignungskonzept der Kritischen Psychologie besonders geeignet, um das Verhalten der Kinder und Jugendlichen als Raumaneignung, als Spacing, Erweiterung des Handlungsraumes, Veränderung von Situationen, Verknüpfung von Räumen etc. begreifen zu können. Mit diesem Ansatz wird auch deutlich, dass das Aneignungsverhalten immer auch Bildungsaspekte beinhaltet, weniger im Bereich der formellen Bildung, sondern mehr im Bereich der informellen, der oder ‚Alltagsbildung‘.
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Deinet, U. (2015). Raumaneignung als Bildung im Stadtraum. In: Coelen, T., Heinrich, A., Million, A. (eds) Stadtbaustein Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07314-5_13
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