Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht die Einbettung der brandenburgischen Landespolitik in den deutschen Föderalismus und die Europäische Union. Dies ist wichtig, da die Bundespolitik und die EU die Handlungsspielräume der Landespolitik strukturieren. Der Beitrag skizziert zunächst die historische Entstehung des Landes Brandenburg und stellt fest, dass es vor 1990 keine verfestigte Tradition regionaler Autonomie gab. Das Land hatte wenig Einfluss auf die Gestaltung seiner Rechte und Pflichten im Bundesstaat und der EU. Daher mussten landespolitische Strategien erst ausgebildet werden und in der Bevölkerung und unter den politischen Entscheidungsträgern sind Ängste vor einer Überfremdung im Zusammenhang mit einer möglichen Fusion mit Berlin präsent. Der zweite Teil des Kapitels beschreibt alleinige, geteilte und fehlende Kompetenzen der Landespolitik. Aus den formellen Vorgaben und finanziellen Abhängigkeiten ergibt sich ein großer Bedarf von Abstimmungen über das Land hinaus. Eine erfolgreiche Landespolitik erfordert daher viel strategische Koordination nach außen.
Dieses Kapitel wurde verfasst von Astrid Lorenz.
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Lorenz, A., Anter, A., Reutter, W. (2016). Landespolitik im föderalen und europäischen Mehrebenensystem. In: Politik und Regieren in Brandenburg. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07226-1_2
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