Zusammenfassung
Essstörungen sind kein ausschließlich aktuelles Phänomen. Essen und anschließendes Erbrechen gab es schon im spätantiken Rom. Von Magersucht wird bereits im Mittelalter berichtet. Aber in beiden Fällen hatte dies einen anderen Kontext als heute. In Rom gab es Vomitorien, in denen erbrochen werden konnte, um dann weiter essen zu können. Die mittelalterliche Magersucht war stark religiös geprägt. Heutige Essstörungen dagegen sind kulturspezifische Probleme, die in Zusammenhang stehen mit vorherrschenden Normen wie dem rigiden Schlankheitsideal oder dem Diktat, sich gesundheitsgerecht ernähren zu müssen. Auch wenn andere Faktoren die nun diskutierten Erkrankungen mit beeinflussen, so sind sie als kulturspezifische Störungen ohne die genannten kulturellen Einflüsse nicht zu denken.
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Klotter, C. (2015). Essstörungen. In: Fragmente einer Sprache des Essens. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07065-6_7
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