Zusammenfassung
Alltägliche Vorstellungen von Lebensphasen wie Kindheit, Jugend oder Erwachsenheit sind soziale Konstruktionen, wie in der sozial- und erziehungswissenschaftlichen Forschung auf vielfältige Weise betont wurde. Sie repräsentieren sozial Hergestelltes und Übereinkünfte, die historisch und kulturell variieren, und müssen aus wissenschaftlicher Sicht in ihrer Konstruiertheit als solche erkennbar gemacht werden. Dies erscheint für das Thema Kindheit umso wichtiger, insofern sich immer dort, wo es um Natürliches zu gehen scheint, etwa um Körper oder Geschlecht, um Kindheit und Mutterschaft, rasch und wirkmächtig Alltagsvorstellungen durchsetzen, die das Soziale als festgelegt und unveränderlich deklarieren.
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King, V. (2015). Kindliche Angewiesenheit und elterliche Generativität. In: Andresen, S., Koch, C., König, J. (eds) Vulnerable Kinder. Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung, vol 10. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07057-1_2
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