Zusammenfassung
Kein geringer als Thomas Hobbes hat – allerdings recht beiläufig – auf die „Unbeständigkeit der Zahl“ hingewiesen und damit den konflikthaften Nerv der Demokratie – und auch ihrer fortwährenden legitimatorischen Begründungsnotwendigkeit – getroffen (Schmidt 2010, S. 52):
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„In Versammlungen dagegen kommt zur natürlichen Unbeständigkeit noch die der Zahl. Denn die Abwesenheit einiger (dies kann vorkommen, wenn sie sich in Sicherheit wiegen, nachlässig oder persönlich verhindert sind), die an der einmal angenommenen Entschließung festgehalten hätten, oder das eifrige Auft reten weniger Vertreter der gegensätzlichen Ansicht, wirft jeden Tag den Beschluß von gestern um.“ (Hobbes 1966, S. 147)
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Literatur
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Salzborn, S. (2015). Schmitt, Rousseau und das Paradox des Volkswillens. In: Voigt, R. (eds) Legalität ohne Legitimität?. Staat - Souveränität - Nation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06927-8_3
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