Zusammenfassung
Weber-Forschung ist (historische) Wissenschaftsforschung. Die folgenden Bemerkungen zielen zunächst vor allem auf grundsätzlich-Methodisches. Es geht dabei um die Frage, wie man die Theorien und Themen, ja, die Entwicklung der Identität einer wissenschaftlichen Disziplin rekonstruieren und dekonstruieren kann. Oder, einfacher ausgedrückt: Wie man Fachgeschichte schreibt, und wie Bewertungen der Relevanz von Themen und der Reputation von Wissenschaftlern zustande kommen. Natürlich kann Wissenschaftsforschung entlang von Biografien der Protagonisten erfolgen – nach dem Muster „Great men [!] make history“. Und tatsächlich mag auch einiges dafür sprechen, so vorzugehen. Zumal, wenn man, wie die Soziologie, einen so prägenden Akteur wie Max Weber vorweisen kann. Dass knapp ein Jahrzehnt nach der umstrittenen – einseitig den angeblichen ‚Sexual-Neurotiker‘ porträtierenden – Weber-Biografie des Bielefelder Historikers Joachim Radkau zum 150. Geburtstag des Soziologen zwei weitere umfangreiche Werke zu seinem Leben und Wirken erschienen sind, bedarf insofern keiner besonderen Rechtfertigung. Max Weber gibt – auch als Person – eine Menge her.
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Weischenberg, S. (2015). Biografie, Bibliografie und Bibliometrie-Wissenschaftsforschung am Beispiel von Max Webers Mediensoziologie. In: Weischenberg, S., Kaesler, D. (eds) Max Weber, China und die Medien. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06815-8_1
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