Zusammenfassung
Die große Frage, die sich Bevölkerungsforscher und eine interessierte Öffentlichkeit in West- und Ostdeutschland noch in den achtziger Jahren stellten, lautete: Hält der Aufschwung bei den Geburten in der DDR, der sich seit Ende der Siebziger abgezeichnet hatte, an? Und wenn ja, was sind die Gründe dafür?
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Notes
- 1.
Dieser letzte Punkt widersprach einem heute noch gängigen Argument der Gegner von bevölkerungspolitischen oder demografisch akzentuierten familienpolitischen Maßnahmen zur Reduktion der Opportunitätskosten des Kinderkriegens. Schließlich hätten doch sowohl die erste als auch die zweite Transition der Bevölkerungsentwicklung in den industrialisierten Staaten als auch der nach wie vor horrende Bevölkerungszuwachs in den armen Ländern der „Dritten Welt“ gezeigt, dass mit zunehmendem Wohlstand die Fruchtbarkeitsziffern zurückgingen.
- 2.
Es ist dann (vielleicht aus gutem Grund) eher selten vorgekommen, dass die DDR-Kindergärten als Referenz für die Begründung der Notwendigkeit des Ausbaus der vorschulischen Kinderbetreuung in der Bundesrepublik bemüht wurden. Häufiger orientiert man sich an den Vorbildern Frankreich und Skandinavien.
- 3.
In der Demografie gilt für gewöhnlich eine zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer von 2,1 je Frau als „Bestandserhaltungsniveau“. Jede Frau müsste also etwas mehr als zwei Kinder bekommen, damit die absolute Bevölkerungszahl ohne Zu- und Abwanderungen stabil bleibt. Konitzka und Kreyenfeld weisen aber darauf hin, dass die Angaben in den osteuropäischen Transitionsländern der frühen neunziger Jahre wegen des zugleich drastisch angestiegenen Erstgebäralters sehr verzerrt sein dürften.
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Schmidt, D. (2015). 1989: Das Ende der Dreifachrolle?. In: Ostdeutsche Frauenbewegung. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06792-2_2
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