Zusammenfassung
Informatisierung und eine zunehmend bedeutsame Rolle von Wissen in den Produktions- und Dienstleistungsprozessen gehören, so das hier vertretene Argument, strukturell zusammen, sind verschiedene Seiten desselben Zusammenhangs. Die Informationsverarbeitung auf einer virtuellen Ebene ist von einer Abstraktheit und Begrenztheit gekennzeichnet, die es nötig macht, die dort stattfindenden Vorgänge zu kontextualisieren, zu beurteilen, zu interpretieren oder zu selektieren. Auf der virtuellen Symbolebene können Vorgänge beliebig manipuliert werden, dennoch steckt in dieser scheinbaren Grenzenlosigkeit eine Begrenztheit, da die Formalisierung und informationelle Abbildung konkret-realer Abläufe nur begrenzt möglich ist. Da es kaum möglich ist, alle relevanten Parameter und Wirkungszusammenhänge in der Praxis zu identifizieren, bleibt eine technische Modellierung und Vorausplanung des Arbeitsprozesses zwangsläufig unvollkommen. Unvorhergesehenes und Unwägbarkeiten gehören nicht nur bei qualifizierter Dienstleistungsarbeit zur Arbeitsalltagserfahrung, sondern sind auch bei der industriellen Produktion im sogenannten Normallauf untrennbar mit dem Arbeitsprozess verbunden. „Auch Industriearbeiter, selbst ungelernte, sind nicht bloße Rädchen im Getriebe, sondern kontrollieren, in allerdings unterschiedlichem Grade, ‚Unsicherheit‘.“
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Schilcher, C., Diekmann, J. (2014). Subjektivierungsprozesse, ihre Bedeutungen und Konsequenzen. In: Moderne Arbeitswelten. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06790-8_5
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