Zusammenfassung
„Burn-out“ ist in aller Munde – Meldungen wie: „Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen ist so hoch wie nie“, finden wir regelmäßig in den Medien.
Erschöpfungszustände bis hin zu Depression, Energieverluste auch durch anhaltenden Aktionismus und „kontinuierlichen Wechsel“, Unzufriedenheit und innere Kündigungen in der Arbeitswelt und eine vermehrte Sinnsuche jenseits der Arbeit sind Kennzeichen moderner Industriegesellschaften. Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der wir auf dem Boden der Industrialisierung so viel Gestaltungs- und Spielräume haben wie nie zuvor.
Zur Eingrenzung des Problems bietet sich der Begriff des „Kohärenzsinns“ an. Als Kohärenzsinn wird hier die Empfindungsfähigkeit eines Individuums für die stimmige Verbundenheit mit sich selbst bzw. dem sozialen Gefüge bezeichnet. Die mit dem Kohärenzsinn assoziierten Begriffe „Überschaubarkeit“, „Handhabbarkeit“ und „Sinn“ gelten in diesem Zusammenhang als Schlüsselbegriffe und lassen sich mit folgenden Fragen ergründen:
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Ist unsere Arbeit noch „überschaubar“?
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Erleben wir unser Leben noch als „handhabbar“, entweder durch uns selbst oder durch Freunde, Kollegen oder unterstützende Teams?
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Geben wir unserer Arbeit einen Sinn jenseits der Materialität, die ja bekanntermaßen ab einem bestimmten Wert nicht mehr mit Glück korreliert?
Im Beitrag werden zu diesen Fragen Lösungsansätze aus verschiedenen Perspektiven vorgestellt und diskutiert. Außerdem werden die entsprechenden Herausforderungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung angesprochen.
Die Gedanken und Überlegungen zu diesem Beitrag entstanden aus der Zusammenarbeit mit Dr. med. Carsten Till, M.Sc. Ärztlicher Direktor der AHG Klinik im Odenwald, Chefarzt Rehabilitationsklinik Hardberg, der seine umfangreichen Erkenntnisse und Erfahrungen aus Therapie, situativer Lösungsunterstützung sowie individuellem Coaching eingebracht hat. Ihm sei an dieser Stelle für die wertvollen Beiträge gedankt.
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Literatur
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Burggraf, A., Seifried, E. (2015). Vom Umgang mit „gesunder Energie“. In: Seidel, M., Liebetrau, A. (eds) Banking & Innovation 2015. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06746-5_15
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