Skip to main content

Zur historischen Entwicklung der Migration in Deutschland

  • Chapter
  • First Online:
  • 5110 Accesses

Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS))

Zusammenfassung

Migration ist so alt wie die Menschheit, denn Wanderungen von Individuen oder Gruppen einer Gesellschaft hat es zu allen Zeiten gegeben. Doch diese Feststellung ist ebenso „richtig wie nichtssagend“,denn sie sagt nichts über die historisch unterschiedlichen Migrationsmotive, -ziele und -bedingungen. Am Beginn der Menschheitsgeschichte standen die nomadisierenden Jäger und Sammler der Altsteinzeit, beim Übergang von der Antike zum Mittelalter etwa die „Völkerwanderungen“ germanischer Stämme. Auch die Nationalstaaten der Neuzeit mit ihren rechtlich definierten Territorien und Einwohnern, die sich einer Nation zugehörig fühlen und/oder dieser zugerechnet werden, erlebten stets Aus- und Einwanderung, wobei sich deren Umfang und Gewicht verändern mochte. Das Deutsche Reich war bis etwa 1890 vor allem ein Emigrationsland, danach auch Transitland für Migrant(inn)en aus Ost- und Südosteuropa auf ihrem Weg nach Übersee. Im Gefolge der im Falle Deutschlands „verspäteten“ Kolonialgeschichte kam es zu vielfältigen Berührungen mit außereuropäischen Kulturen, was auch in der Literatur und in Kinder- und Jugendbüchern seinen Niederschlag fand. Mit der Industrialisierung entwickelte sich Deutschland zunehmend zum Einwanderungsland. So arbeiteten zu Beginn des Ersten Weltkriegs etwa 1,2 Mio. Ausländer(innen) im Reichsgebiet. Zahlenmäßig bedeutsame Gruppen waren Polen und Ruthenen (Ukrainer), die mehrheitlich in der Landwirtschaft Beschäftigung fanden, sowie im Bergbau tätige Polen („Ruhrpolen“) zumeist preußisch-deutscher Staatsangehörigkeit, aber polnischer Nationalkultur. Trotz einiger Bedenken vor einer „Verdrängung“ einheimischer Arbeitskräfte durch polnische Landarbeiter (Max Weber), die von nationalistischen Kräften bereitwillig aufgenommen und in Parolen von „volkstumspolitischen Gefahren“ und einer „Furcht vor Überfremdung“ umformuliert wurden, waren die ausländischen Arbeitskräfte als konjunkturelles Ausgleichsinstrument und zur Ausführung unbeliebter und schlecht bezahlter Tätigkeiten geschätzt. Auch während der Weimarer Republik gab es ausländische Arbeitskräfte, wenngleich deren Zahl nie die Grenze von 240.000 überschritt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    So Auernheimer (2003), S. 16.

  2. 2.

    Vgl. Bade (1992a); Just (1992); Bade (2002).

  3. 3.

    Vgl. hierzu etwa: Mergner/Häfner (1985).

  4. 4.

    Vgl. Kleßmann (1992); Froböse (2007).

  5. 5.

    Siehe hierzu und zum Folgenden: Woydt (1987), S. 12 ff. und S. 54.

  6. 6.

    Vgl. Röder (1992); Herbert (1992).

  7. 7.

    Vgl. Herbert (2001), S. 126.

  8. 8.

    Zu den Zahlenangaben siehe: Statistical Handbook of Germany, Part I, Population and Employment B I a, e, f, Gebiet: „Großdeutsches Reich“ bei Herbert (2001), S. 145 ff.

  9. 9.

    So Woydt (1987), S. 62.

  10. 10.

    So Herbert (2001), S. 136 ff.

  11. 11.

    Ebd., S. 154 f.

  12. 12.

    Siehe insbesondere: Woydt (1987), S. 113 ff.; Herbert (1992), S. 354–367; Herbert (2001), S. 158 ff.

  13. 13.

    Nach der Besetzung Ungarns durch die deutsche Wehrmacht am 19. März 1944 entschied Hitler, der 18 Monate zuvor noch beschlossen hatte, alle Juden zur Deportation freizugeben, dass ungarische jüdische Arbeitskräfte nach Deutschland zu bringen seien. Vgl. Herbert (2001), S. 180 f.

  14. 14.

    Vgl. ebd., S. 147; siehe auch: Woydt (1987), S. 69 f. und S. 94 ff.

  15. 15.

    Vgl. Herbert (2001), S. 184 f.

  16. 16.

    Ebd., S. 185.

  17. 17.

    Ebd., S. 185.

  18. 18.

    Ebd., S. 188.

  19. 19.

    Der Entschädigungsfond wurde im Rahmen einer Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ eingerichtet. (Gesetz vom 12.8.2000, geändert am 11.8.2001 und 28.8.2002).

  20. 20.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Jacobsmeyer (1992), S. 368 ff.; vgl. auch: Bade (2000).

  21. 21.

    In der Umgangssprache spricht man häufig pauschal von „Flüchtlingen“, amtlicherseits wird unterschieden zwischen Vertriebenen und Flüchtlingen. „Vertriebene sind die Deutschen, die ihren Wohnsitz in den z. Zt. unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten (Gebietsstand 31.12.1937) oder im Ausland hatten und ihn durch den Zweiten Weltkrieg infolge Vertreibung verloren haben.“ Als Vertriebene gelten auch Emigranten vor NS-Verfolgung aus den Vertreibungsgebieten und Umsiedler aus außerdeutschen Gebieten sowie Ehegatten und Kinder des durch das Gesetz definierten Personenkreises. „Flüchtlinge aus der SBZ sind die Deutschen, die nach Kriegsende aus der sowjetischen Besatzungszone oder dem Sowjetsektor von Berlin in das Bundesgebiet einschl. Berlin (West) gekommen sind, und ihre Kinder.“ Benz (1992), S. 374.

  22. 22.

    Vgl. ebd, S. 374 ff.

  23. 23.

    Vgl. Herbert (2001), S. 193 f.

  24. 24.

    Vgl. ebd., S. 195.

  25. 25.

    Ebd., S. 199 ff.

  26. 26.

    Im September 1955 betrug die Arbeitslosenquote bei Männern im Durchschnitt nur noch 1,8 %. Vgl. ebd., S. 202.

  27. 27.

    Dieser Begriff wird weiter unten noch problematisiert.

  28. 28.

    „Es geht nicht ohne Italiener“ in: Industriekurier v. 4.10.1955, hier zit. nach: Herbert (2001), S. 204.

  29. 29.

    Vgl. ebd., S. 204 ff.

  30. 30.

    Zum Flüchtlingsbegriff und zur Debatte um den „echten“ Flüchtling vgl. Ackermann (1999), S. 76 ff. Dabei soll die häufig unterschlagene West-Ost-Migration im geteilten Deutschland, die von Beginn der 1950er- bis zum Ende der 1960er-Jahre immerhin mehr als 600.000 Menschen umfasste, nicht unerwähnt bleiben. Siehe dazu: Schmelz (1999), S. 88 ff.

  31. 31.

    Vgl. Woydt (1987), S. 141.

  32. 32.

    Vgl. Bade (1992b), S. 394.; zu den normativen Ansprüchen, die der Gastarbeiterbegriff beinhaltet, siehe Mecheril (2004), S. 34 f.

  33. 33.

    Vgl. Herbert (2001), S. 209.

  34. 34.

    Theodor Blank, Eine Million Gastarbeiter, in: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Nr. 160, S. 1480 (www.germanhistorydocs.ghi-dc/sub_document.2; 23.3.2013)

  35. 35.

    Vgl. Jamin (1999), S. 148.

  36. 36.

    Vgl. ebd., S. 150.

  37. 37.

    Ebd., S. 157.

  38. 38.

    Vgl. Herbert (2001), S. 213.

  39. 39.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: v. Oswald/Schmidt (1999), S. 187 ff.

  40. 40.

    Vgl. Herbert (2001), S. 216.

  41. 41.

    Jamin (1999), S. 163.

  42. 42.

    Herbert (2001), S. 214.

  43. 43.

    Bade (1992b), S. 395.

  44. 44.

    Vgl. Herbert (2001), S. 218 ff. Nach einer hier zitierten Umfrage vom Dezember 1965 sprachen sich 51 % der Befragten „eher dagegen“ aus, dass die Bundesrepublik „Gastarbeiter“ nach Deutschland hole. Umfrage des EMNID-Instituts vom Dezember 1965, nach: „Kuli oder Kollege“, in: Konkret, November 1966.

  45. 45.

    Das Bruttosozialprodukt stieg 1968 um 7,1 % und 1969 noch einmal um 8,2 %, die Arbeitslosenquote ging von 2,2 % (1967) auf 1,5 % (1968) und 0,8 % (1969) zurück, womit wiederum Vollbeschäftigung erreicht war.

  46. 46.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Herbert (2001), S. 224 ff.

  47. 47.

    Ebd., S. 229.

  48. 48.

    Vgl. Butterwegge (2001); Mecheril (2004), S. 37.

  49. 49.

    Vgl. ebd., S. 233.

  50. 50.

    Vgl. v. Delhaes-Guenther/Haberl/Schölch (1976), S. 3–32; Meier-Braun (1995).

  51. 51.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Herbert (2001), S. 238.

  52. 52.

    Vgl. Mecheril (2004), S. 84; Krüger-Potratz (2005), S. 38 ff.

  53. 53.

    Zitate nach: Herbert (2001), S. 240.

  54. 54.

    Vgl. ebd., S. 242.

  55. 55.

    Vgl. ebd., 245 ff.

  56. 56.

    Heckmann (1981).

  57. 57.

    Vgl. zum Folgenden: Herbert (2001), S. 249 ff.

  58. 58.

    Die direkten Verhandlungen mit der Türkei über die Freizügigkeitsregelungen brachten – auch nach dem Besuch des Bundeskanzlers Kohl in der Türkei – nicht den gewünschten Erfolg. Der EG-Ministerrat legte schließlich fest, dass das Abkommen von 1963 keine Freizügigkeit beinhalte, worauf die Türkei die Vollmitgliedschaft in der EG beantragte, was jedoch mehrfach hinausgeschoben wurde.

  59. 59.

    Irenäus Eibl-Eibelsfeld in: „Die Bunte“ v. 30.9.1982, hier zit. nach: Herbert (2001), S. 259.

  60. 60.

    Theo Sommer, „Vertragsbruch oder Dammbruch“ in „Die Zeit“ v. 19.7.1985 (www.zeit.de/1985/30/vertragsbruch-oder-dammbruch; 1.8.2012): Wenn „der Damm, der bisher die Armen Anatoliens zurückgehalten hat“, nun bräche, „sich nach dem 1. Dezember 1986 […] ein neuer Strom von Türken in die Bundesrepublik ergießen könnte“ und die Bundesregierung die allgemeine Ablehnung weiteren Ausländerzuzugs in der deutschen Bevölkerung missachte, wäre „die Toleranzgrenze, die Rebellionsgrenze erreicht.“

  61. 61.

    Vgl. Herbert (2001), S. 261 f.

  62. 62.

    Vgl. Herbert (2001), S. 267 ff.

  63. 63.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: ebd., S. 299 ff.

  64. 64.

    Nuscheler (1995), S. 25. Hier finden sich weitere Beispiele zu Bedrohungsszenarien und konstruierten Feindbildern in der deutschen Öffentlichkeit. Die Dramatisierung der Zuwanderung von Asylbewerbern machte auch vor wissenschaftlichen Diskursen nicht Halt. Vgl. etwa Afheld (1993).

  65. 65.

    So kritisierte Robert Leicht in „Die Zeit“ v. 11.12.1992: „Das Ergebnis ist blanke Heuchelei. Im ersten Satz eines neuen Grundgesetzartikels soll es zwar weiterhin heißen: ‚Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.‘ Aber im nächsten Satz steht nichts anderes als das: kein Asylrecht genießt, wer es schafft, auf dem Landweg zu uns zu kommen. […] Was da in Bonn ausgehandelt wurde, ist also kein Kompromiss, sondern die Kompromittierung des politischen Anstands.“ (www.zeit.de/1992/51/eine-kapitulation-kein-kompromiss.html; 2.5.2012).

  66. 66.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Nuscheler (1995), S. 167 ff.

  67. 67.

    So legte die Erklärung des EG-Gipfels von Edinburgh im Dezember 1992 fest, dass Anträge von Asylsuchenden als „unbegründet“ eingestuft werden sollten, die aus einem als sicher eingestuften Land einreisen. Asylsuchende, die ihre Ausweispapiere vernichtet haben, sollten zudem umgehend abgeschoben, Bürgerkriegsflüchtlinge aus Staaten, in denen nicht das gesamte Territorium vom Bürgerkrieg betroffen war, nicht mehr generell als Flüchtlinge anerkannt werden.

  68. 68.

    Die Zeit (2005), Bd. 1, S. 483; vgl. Bade (1992c); Aussiedler (2000).

  69. 69.

    Deutsche Verfassungen, Wilhelm Goldmann Verlag München, o. J., S. 150.

  70. 70.

    Siehe: www.bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bvfg/_6.html; der zweite Absatz, im Jahr 2001 eingefügt, führt weiter aus, dass das Bekenntnis zum deutschen Volkstum durch familiäre Vermittlung der deutschen Sprache bestätigt werden könne.

  71. 71.

    Vgl. Meier-Braun (2002), S. 82; zu den Versuchen, die Verteilung der Aussiedler(innen) auf die einzelnen Bundesländer durch gesetzliche Maßnahmen festzulegen, vgl. Heinen (2000), S. 36–49.

  72. 72.

    Vgl. § 7.1 BVFG sowie Nuscheler (1995), S. 122 ff.

  73. 73.

    Die Bundesregierungen waren um „Bleibehilfen für die in den Herkunftsgebieten Verbliebenen“ und eine „sozialverträgliche Integration der Aussiedler(innen)“ in der Bundesrepublik bemüht. Entsprechend können Aussiedler(innen) einmalige Überbrückungshilfen und Einrichtungsdarlehen beanspruchen, Spätaussiedler(innen) aus der ehemaligen UdSSR, die vor dem 1. April 1956 geboren sind, erhielten 4.000 DM, die vor dem 1. Januar 1946 geboren sind, 6.000 DM als Eingliederungshilfe. Als Integrationshilfe wurden kostenlose Sprachkurse vorgesehen und die Institution eines Aussiedlerbeauftragten geschaffen, der sich um spezielle Belange kümmern sollte.

  74. 74.

    Vgl. Treibel (2003), S. 37 ff.

  75. 75.

    Nuscheler (1995), S. 125.

  76. 76.

    Meier-Braun (2002), S. 83 f.

  77. 77.

    Vgl. Treibel (2003), S. 80 f.

  78. 78.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Meier-Braun (2002), S. 97 ff.; Santel/Weber (2000).

  79. 79.

    Ausländische Kinder können auch die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern übernehmen, müssen sich jedoch bis zum 23. Lebensjahr zwischen der ausländischen und der deutschen Staatsbürgerschaft entscheiden. Die Einbürgerungsfrist für länger in Deutschland lebende Ausländer wurde von fünfzehn auf acht Jahre verkürzt. Die ursprünglich im Koalitionsvertrag vom Oktober 1998 vorgesehene Einführung eines allgemeinen kommunalen Wahlrechts für Ausländer(innen) aus EU-Staaten wurde allerdings fallen gelassen, da hierzu eine Grundgesetzänderung erforderlich gewesen wäre und das Bundesverfassungsgericht ein derartiges Wahlrecht für verfassungswidrig erklärte.

  80. 80.

    Vgl. Hailbronner (2001).

  81. 81.

    Vgl. Bade/Oltmer (2004), S. 131, sowie Meier-Braun (2002), S. 109 ff.; die Unionsparteien forderten vor allem eine striktere Begrenzung der Einwanderung und wandten sich gegen eine weitere Senkung des Nachzugsalters für Kinder, obwohl eine Nachfrage bei der Bundesanstalt für Arbeit zu Tage brachte, dass allenfalls etwa 1.200 Kinder für einen möglichen Nachzug in Betracht kamen. Vgl. Matthias Geis, Verdrängt, verschleppt, vertan, in: Die Zeit Nr.13/202 und Heiner Geissler, Schuss ins Knie, in: Die Zeit Nr. 14/2002.

  82. 82.

    Informationen nach: Das neue Zuwanderungsgesetz, Stand Januar 2005 (www.auswartigesamt.de/www/de/willkommen/auslanderrecht/zuwanderung; 14.2.2006) Für den Zugang zum Arbeitsmarkt gelten für Hochqualifizierte, Selbstständige und Studenten gesonderte Bedingungen, der generelle Anwerbestopp für Nicht- und Geringqualifizierte gilt weiter fort, wobei für einzelne Berufsgruppen Ausnahmemöglichkeiten bestehen und die Zulassung im begründeten Einzelfall erfolgen kann, wenn ein öffentliches Interesse an der Beschäftigung besteht. Neben weiteren institutionellen Reformen sieht das Gesetz schließlich erstmals einen Rechtsanspruch auf einen Integrationskurs vor und regelt detailliert mögliche Ausweisungstatbestände.

  83. 83.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: Nuscheler (1995), S. 184 ff.; Meier-Braun (2002); Bade/Bommes (2000); Flam (2007), S. 293 ff.; Meier-Braun (1995); zum Wandel der Bezeichnungen im Migrationsdiskurs siehe: Jung/Nier/Böke (2000).

  84. 84.

    Vgl. Meier-Braun (2002), S. 141.

  85. 85.

    Bade (2006), S. 3; siehe auch: Bade (2007).

  86. 86.

    Cohn-Bendit/Schmid (1992), S. 143.

  87. 87.

    Vgl. Böke (2000), S. 158–194; zum weit verbreitenden Vorurteil, an der gestiegenen Arbeitslosigkeit seien Zuwanderer schuld, vgl. Bender/Rürup/Seifert/Sesselmeier (2000).

  88. 88.

    Vgl. Wengeler (2006), S. 16.

  89. 89.

    Siehe etwa: Tichy/Tichy (2001).

  90. 90.

    Vgl. Birg (1997); ders. (2011), sowie ders. (2003).

  91. 91.

    Oberndörfer (2002); vgl. auch: Butterwegge (2002a), S. 167–214.

  92. 92.

    Oberndörfer (1991).

  93. 93.

    Vgl. Jessen (2003).

  94. 94.

    Hof (2001).

  95. 95.

    Butterwegge (2004).

  96. 96.

    Vgl. Bender/Rürup/Seifert/Sesselmeier (2000).

  97. 97.

    Vgl. Nuscheler (1995), S. 199 ff.; Kühne (2000); Butterwegge (2000), S. 258–286.

  98. 98.

    So etwa: Afheldt (1993).

  99. 99.

    Butterwegge (1996), S. 120.

  100. 100.

    Ebd., S. 15 f. Gegenüber dem Einwand Franz Nuschelers (ders. (1995), S. 237 f.), ein inflatorisch verwendeter Rassismusbegriff könne weder analytisch und kritisch noch hilfreich sein, muss festgestellt werden, dass in Deutschland, im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern, von einer breiten Rassismusforschung oder gar von einer inflationären Verwendung des Rassismusbegriffes keine Rede sein kann.

  101. 101.

    Die folgenden Ausführungen nach: Butterwegge (1996), S. 64 ff., sowie ders. (2002b), S. 101 ff.

  102. 102.

    So Erwin K. Scheuch, Theorie des Rechtsextremismus in westlichen Gesellschaften, in: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialpolitik 12, 1967, S. 12 f.

  103. 103.

    Vgl. etwa: Backes/Jesse (1993).

  104. 104.

    Vgl. etwa: Evertz (2000).

  105. 105.

    Etwas anders, wenngleich in ähnlicher Terminologie, bereits Cohn-Bendit/Schmid (1992), S. 324 f.: „[…] diejenigen, denen der Sprung nach oben nicht gelungen ist, können sich in der Tat in Konkurrenz mit Ausländern befinden – um Arbeitsplätze, Wohnungen, Kindergartenplätze usw. Und sie erleben das als Strafe, als Diskriminierung, als Ausschluss und als Marginalisierung. […] In diesen Milieus der sogenannten > Modernisierungsverlierer < ist es vergleichsweise schwierig, die multikulturelle Gesellschaft als Bereicherung, als etwas Vorteilhaftes und Entlastendes wahrzunehmen“.

  106. 106.

    Vgl. Breyvogel (1994), S. 24; Fehleinschätzungen rassistisch motivierter Gewalt und rechtextremer Einstellungen bei Jugendlichen finden sich bei Koopmanns (2001b), der rechtsextremistische Bestrebungen in Deutschland als ein „relativ marginales Problem“ bezeichnet.

  107. 107.

    Siehe etwa: Heitmeyer u. a. (1996); ders. (1993).

  108. 108.

    Butterwegge (2002b), S. 113 ff.

  109. 109.

    Ebd., S. 114; zudem seien die Skinheads, „Faschos“ und Hooligans nicht mit den Protesten der APO-Generation zu vergleichen, da – trotz mancher vergleichbarer Erscheinungs- und Aktionsformen – Zielsetzungen und Grundwerte völlig unterschiedlich seien. Der Rechtsextremismus von heute suche mit brutaler Gewalt rücksichtslos das durchzusetzen, was die „schweigende Mehrheit“ der Bevölkerung angeblich denken soll, nicht in Opposition zur herrschenden Politik, sondern lediglich rücksichtsloser und unter Anwendung gewaltsamer Mittel: das Vorgehen gegen Fremde in unserem Land zur Sicherung des eigenen Wohls.

  110. 110.

    Vgl. hierzu und zum Folgenden: ebd., S. 120 ff.

  111. 111.

    Ob bei Reden zum Deutschlandtreffen der Schlesischen Landmannschaft (1984/1985), dem Besuch des Bundeskanzlers und des US-Präsidenten Ronald Reagan auf dem Soldatenfriedhof in Bitburg (1985) oder im Verlauf des sog. Historikerstreits (1986/1987), überall war der Wille konservativer Kreise zu verspüren, an einer Restauration nationaler Größe mitzuwirken.

  112. 112.

    Vgl. Butterwegge/Cremer u. a. (2002); zahlreiche Beispiele finden sich bei Ahlheim/Heger (2001), S. 173 ff.; siehe auch: dies. (2000).

  113. 113.

    Zu den kontroversen Konzeptionen Anfang der 1990er-Jahre vgl. Multikulturelle Gesellschaft: der Weg zwischen Ausgrenzung und Vereinnahmung? Eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 9. und 10. Dezember 1991 in Bonn (http://www.library; 19.2.2009).

  114. 114.

    Vgl. Nuscheler (1995), S. 225.

  115. 115.

    Vgl. Oberndörfer (1991), S. 64 und S. 82 ff.

  116. 116.

    Siehe Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Der Brand in unserem Haus, in: Süddeutsche Zeitung v. 8.5.1993, zit. bei: Herbert (2001), S. 326.

  117. 117.

    Vgl. etwa: Jessen (2003).

  118. 118.

    Nuscheler (1995), S. 223.

  119. 119.

    Vgl. Radtke (1996).

  120. 120.

    Zur Vielfalt der (türkeistämmigen) Bevölkerung in Deutschland vgl. etwa Hanrath (2011); Wippermann/Flaig (2009).

  121. 121.

    Zit. nach: Süddeutsche Zeitung, Nr. 234 v. 11.10.2000, S. 6.

  122. 122.

    Tibi (2000).

  123. 123.

    Bassam Tibi wehrte sich später gegen den „Missbrauch“ seines Buches und die Deutung, Immigranten solle eine völkische Sicht aufgezwungen werden. Vgl. Tibi (2001) sowie seinen Gastkommentar in der Zeitschrift „Die Welt“ vom 15. April 2002.

  124. 124.

    So warnte die Junge Freiheit bereits im Oktober 1998 unter angeblicher Berufung auf Tibi: Verharmloser der multikulturellen Gesellschaft „wollten nicht einsehen, dass die Mehrzahl [sic!] der Muslime keine Integration beabsichtigt, sondern sich in Ghettos größere Entfaltungsmöglichkeiten verspricht“. v. Dobeneck (1998); vgl. auch: Hentges (2002).

  125. 125.

    Der Spiegel vom 6. November 2000 (zit. nach http://www.Spiegel.de/0,1518,101505,00.html; 11.4.2005); Thomas Goppel, Generalsekretär der CSU, meinte in einer Rede vor CDU-Mitgliedern, er halte den Leitkulturbegriff als „Gegenbegriff zur linken Leitkultur der multikulturellen Gesellschaft“ für sehr nützlich. In: Der Tagesspiegel v. 9.11.2000 (http://www.tagesspiegel.de/archiv/11/24/ak-be16944.html; 11.4.2005).

  126. 126.

    Vgl. Süddeutsche Zeitung Nr. 234 v. 11.10.2000.

  127. 127.

    Marion Gräfin Dönhoff, Leitkultur gibt es nicht, in: Die Zeit Nr. 46/2000 v. 16.11.2000.

  128. 128.

    Oberndörfer (2001).

  129. 129.

    Vgl. etwa die Schriften Robert E. Parks.

  130. 130.

    Bade (2006) betont, Einwanderungskolonien sollten, wie viele der „Little Germanies“ in den USA im 19. Jahrhundert, auch als Schutzgemeinschaft auf Zeit, nicht als integrationsfeindliche Abkapselung gesehen werden. Zur Korrektur des vielfach anzutreffenden Vorurteils, alleinstehenden Migrantinnen und Migranten drohe im Alter in toto ein einsamer Lebensabend oder ein Rückzug in die Ethnizität, vgl. Matthäi (2006).

  131. 131.

    Auch neuere Daten weisen auf eine strukturelle Benachteiligung von Personen mit Migrationshintergrund in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt hin. Siehe: Seifert (2007); Steinbach (2004); zu den Bedingungen und Wirkungen der Verbundenheit mit der Herkunftskultur siehe auch: Beck-Gernsheim (2004); Schultz/Sackmann (2001); Leibold/Kühnel/Heitmeyer (2006).

  132. 132.

    Halm/Sauer (2006), S. 24; vgl. auch Janssen/Polat (2006); Schiffauer (2008); Friedrichs/Triemer (2008).

  133. 133.

    Siehe: Butterwegge (2006), S. 186 f.

  134. 134.

    Vgl. Steinbach (2004); zu den auch positiven Wirkungen der Bindung an die ethnische Community siehe: Beck-Gernsheim (2004) und Becker (1996).

  135. 135.

    Vgl. Winkler (2003); Ghadban (2003).

  136. 136.

    Bis 1974 wurden auf europäischer Ebene alleine 34 Anwerbeabkommen abgeschlossen. Siehe: Treibel (2003), S. 55; zur Migration in Europa vgl. Märker (2001); Werner (2001).

  137. 137.

    Vgl. Treibel (2003), S. 74 f.

  138. 138.

    Vgl. Märker (2001).

  139. 139.

    Zu den häufig geäußerten Befürchtungen über eine massenhafte Zuwanderung bei der Osterweiterung der Europäischen Union vgl. Werner (2001).

  140. 140.

    Vgl. Nuscheler (1995), S. 258 ff.

  141. 141.

    Bade (2002), S. 452; vgl. auch: Märker (2001).

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Helmut Geuenich .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Geuenich, H. (2015). Zur historischen Entwicklung der Migration in Deutschland. In: Migration und Migrant(inn)en im Schulbuch. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06688-8_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-06688-8_2

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-06687-1

  • Online ISBN: 978-3-658-06688-8

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics