Zusammenfassung
Betrachtet man rückblickend die dargelegten Ausführungen über intergruppales Verhalten am Fallbeispiel der Online-Petition gegen die Bildungsplanreform 2015 in Baden-Württemberg, können die folgenden Punkte als Erkenntnisse der Arbeit festgehalten werden: Die ITT von Stephan und Stephan (2000) kann konsistente Erklärungen für vorurteilsbelastetes und diskriminierendes Intergruppenverhalten gegenüber LSBTTI im Kontext der Petition liefern. Die Bildungsplanreform, welche die Akzeptanz in Bezug auf sexuelle Vielfalt lediglich als Teilaspekt der Leitlinien fördern möchte, wird von den Gegnern in der Petition, zugespitzt formuliert, als der Untergang der heterosexuellen Lebensweise angesehen und als kulturelle Umerziehung der Kinder verrufen. Aufklärung über die Pluralität der Lebensentwürfe in der Gesellschaft, die in Anbetracht des von Ausgrenzung geprägten Lebensalltags von LSBTTI offensichtlich notwendig ist, wird als Bedrohung der eigenen Wertvorstellungen aufgefasst. Die von der Landesregierung eingeforderten Werte wie Respekt, Toleranz und Akzeptanz hinsichtlich sexueller Vielfalt lässt eine Vielzahl der Kommentatoren durch negative und vorurteilsbeladene Aussagen gegenüber LSBTTI vermissen. Die Annahme, dass die angebrachten Argumente der Petition größtenteils eine symbolische Bedrohung der Eigengruppe (Mehrheitsgesellschaft) durch die Fremdgruppe (LSBTTI) widerspiegeln, konnte bei der Klassifizierung der Kommentare in die drei Bedrohungskategorien der ITT bestätigt werden.
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Westerbarkei, J. (2014). Fazit. In: Intergruppenverhalten. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06622-2_6
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