Zusammenfassung
Die Governance-Forschung hat seit der Jahrtausendwende disziplinübergreifend einen bemerkenswerten Auftrieb erhalten. Versteht man Governance als Forschungsperspektive, sind damit jedoch keine kennzeichnenden methodischen Zugänge verbunden. Vielmehr wird eine Offenheit proklamiert, die zu Schwierigkeiten bei der forschungspraktischen Umsetzung führt: Ausgehend von der Feststellung, dass der Governance- Ansatz Regelungsstrukturen ins Zentrum stellt, die nicht ausschließlich gesetzlicher, hierarchischer Art sind, sondern die aus unterschiedlichen Koordinationsmodi bestehen, die auch informeller Natur sein können, rücken „verborgene“ Mechanismen der Steuerung ins Blickfeld, die über hierarchische Regelungsstrukturen und formale Entscheidungskompetenzen hinausgehen. Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, wie solche verborgenen Regelungsmechanismen systematisch eruiert werden können. An einem konkreten Fallbeispiel wird ein methodisches Vorgehen exemplifiziert, das in chronologischer wie konzentrischer Weise um einen Steuerungsentscheid zirkuliert und so Governance relevante Akteure sowie Handlungen identifiziert, die über die formale, gesetzliche Ebene hinausgehen. Letztlich plädieren die Autoren für eine explorative Grundhaltung, mit welcher der Governance-Ansatz als flexible Forschungsperspektive, angereichert mit verschiedenen Theorien und methodischen Ansätzen, fruchtbare neue Erkenntnisse in Bezug auf die verborgenen Regelungsmechanismen bringen kann.
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Bosche, A., Lehmann, L. (2014). Governance und die Suche nach Regelungsmechanismen. In: Maag Merki, K., Langer, R., Altrichter, H. (eds) Educational Governance als Forschungsperspektive. Educational Governance, vol 17. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06443-3_10
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