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Versicherungstechnische Risikopolitik

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Risiko und Versicherungstechnik
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Zusammenfassung

In den vorangegangenen Kapiteln wurde erläutert, wie Versicherungsunternehmen Risiken übernehmen können und wie übernommene Risiken die Risikosituation des Unternehmens grundlegend beeinflussen. Dieses Kapitel befasst sich nun, unabhängig von konkreten regulatorischen Vorgaben, mit dem Risikomanagement eines Versicherungsunternehmens. Entsprechend dem Gegenstand dieses Buches beschränken sich die Ausführungen auf das Management versicherungstechnischer Risiken, also die versicherungstechnische Risikopolitik. Die Kernfrage ist: Wo kann das Management eines Versicherungsunternehmens grundsätzlich bei der versicherungstechnischen Risikopolitik ansetzen und wie können dabei übernommene Risiken begrenzt bzw. teilweise weitertransferiert werden? In Anlehnung an Heilmann und Karten (1988) werden zunächst wichtige unternehmensinterne Instrumente der versicherungstechnischen Risikopolitik skizziert, bevor zwei Instrumente ausführlicher betrachtet werden: Die Rückversicherung und der so genannte Alternative Risikotransfer. Es werden ausgewählte Fachbegriffe aus dem Bereich der Rückversicherung eingeführt und die Grundformen der Rückversicherung kurz in ihrer risikopolitischen Wirkung erläutert. Auch auf die spezifischen Probleme der Kostenermittlung im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Grundtypen der Rückversicherung wird eingegangen, bevor im abschließenden Abschnitt die Möglichkeiten des Alternativen Risikotransfers (vor allem im Vergleich zur traditionellen Rückversicherung) erörtert werden.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. http://www.schleswiger.de/wp-content/uploads/2015/08/Satzung.pdf.

  2. 2.

    Man spricht gerne auch von „brutto“ und „netto“, wenn die Prämien und Schäden vor bzw. nach Berücksichtigung des Anteils des Rückversicherers gemeint sind. Im letzteren Fall ist auch oft die Rede von Prämien und Schäden „für eigene Rechnung“ des Zedenten.

  3. 3.

    Auch ein Rückversicherer kann Rückversicherungsschutz erwerben und einen Teil der von ihm rückversicherten Risiken an einen anderen Rückversicherer weitergeben. Man spricht dann auch von Retrozession.

  4. 4.

    Auch ein Erstversicherer kann Rückversicherungsschutz anbieten.

  5. 5.

    Zu beachten wäre allerdings genaugenommen auch eine eventuelle Wirkung der Rückversicherung auf die Sicherheitsmittel.

  6. 6.

    Nähere Ausführungen zur Wirkung der Quoten‐Rückversicherung finden sich beispielsweise in Liebwein (2009, S. 70–75).

  7. 7.

    Vgl. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/rueckversicherung-warren-buffett-steigt-bei-swiss-re-ein-1515502.html sowie http://www.nzz.ch/warren-buffett-beteiligt-sich-an-swiss-re--1.656386.

  8. 8.

    Der Fall ohne Begrenzung der Haftstrecke wird insofern durch obige Gleichungen erfasst, als dann \(VS\geq M+H\) nicht möglich ist.

  9. 9.

    Zu den wesentlichen Faktoren, die diese Entwicklung treiben, gehören die zunehmende Bevölkerungsdichte und Wertekonzentration in gefährdeten Gebieten, aber auch der Klimawandel.

  10. 10.

    So führten die Verluste im Anschluss an den Hurrikan Andrew im Jahre 1992 zu einem temporären Kapazitätsengpass im Bereich der Katastrophenrückversicherung. Ein ähnlicher Effekt ließ sich auch nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 beobachten.

  11. 11.

    In der Liste der teuersten versicherten Schäden rangieren beide Naturkatastrophen auf den Plätzen vier und sechs, vgl. Swiss Re (2015, S. 46).

  12. 12.

    Am Ende des Jahres 1992 begann am Chicago Board of Trade (CBOT) der Handel mit Termingeschäften auf Katastrophenschaden‐Indizes.

  13. 13.

    Als ein bekanntes Beispiel kann die Betreibergesellschaft des Disneyland Tokio dienen, die sich 1999 durch Ausgabe eines Bonds gegen die Ertragseinbußen infolge eines Erdbebens absicherte (vgl. Müller 2000, S. 215 f.). Auch die FIFA hat inzwischen mehrfach Bonds zur Absicherung des Ausfallrisikos bei Fußballweltmeisterschaften eingesetzt. Diese erlangten insbesondere deshalb Aufmerksamkeit, weil hier zum ersten Mal auch Terrorrisiken verbrieft wurden.

  14. 14.

    Der LIBOR ist die Abkürzung für den London Interbank Offered Rate. Dieser ist ein internationaler Referenzzinssatz im Interbankengeschäft.

  15. 15.

    Zu beachten ist, dass es bei der Diskussion um die Instrumente des Alternativen Risikotransfers in vielen Fragen stärker um die Vor‐ und Nachteile bestimmter produktgestalterischer Elemente geht als um den grundsätzlichen Vergleich solcher Lösungen mit der Versicherung. Viele der hier erörterten Merkmale des ART, wie etwa Index‐Trigger oder auch die mehr oder weniger vollständige Immunisierung gegen Ausfallrisiken, sind durchaus auch in Versicherungslösungen denkbar und dort auch bereits zu finden. Die sog. Collateralized Reinsurance, also Rückversicherung, die vollständig durch Kapital abgesichert ist, gewinnt rasant an Bedeutung. Vgl. hierzu z. B. Aon Securities Inc. (2016, S. 41).

  16. 16.

    Eine umfassende Darstellung aller weiteren Prozesse einer CAT‐Bond‐Transaktion findet sich beispielsweise in Liebwein (2009, S. 460).

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Karten, W., Nell, M., Richter, A., Schiller, J. (2018). Versicherungstechnische Risikopolitik. In: Risiko und Versicherungstechnik. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06308-5_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-06308-5_7

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-06307-8

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