Zusammenfassung
Ethnographisch betrachtet, gehen Schüler einem Beruf nach. Ihr Verhalten ähnelt jedenfalls sehr dem von Berufstätigen. Sie stehen ziemlich früh auf, werden, im Idealfall, mit Proviant versorgt, verlassen das Haus ungefähr zur selben Zeit wie die sonstigen Berufstätigen der Familie, und es gibt spezielle Busse, die sie zu ihrer Wirkungsstätte transportieren. Manche werden auch im PKW gebracht; man hört von Parkplatzproblemen vor Gymnasien. Die Wirkungsstätte trägt architektonisch mitunter deutliche Züge einer Verwaltung. Nachdem sie eine Art Pforte durchschritten haben, begeben sie sich in für ihr Wirken eigens hergerichtete Zimmer. Dort erfolgt spezialisierte Tätigkeit, die nach Leistungsgesichtspunkten beurteilt und am Ende sogar abgerechnet wird.
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Kaube, J. (2015). Schüler als Beruf. In: Rademacher, S., Wernet, A. (eds) Bildungsqualen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06239-2_2
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