Zusammenfassung
Es ist eine Binsenweisheit und eine gern in Unternehmens-Werbebroschüren verwandte Platitüde, dass Menschen das Kapital eines Unternehmens sind. Ein Unternehmen ohne Menschen ist auch in unserer technisch hochgezüchteten Welt nicht vorstellbar. Wenn Computer in Unternehmen Entscheidungen treffen, tun sie das (bislang) nur soweit, wie der Mensch Ihnen diese einprogrammiert hat. Sie tun es nur in der in ihnen angelegten binären und daher komplett berechen- und vorhersehbaren Form. Diese Kapazität nimmt sich im Vergleich zu den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns geradezu lächerlich aus, und so ist es nur konsequent, dass Unternehmen auf hoffentlich nicht absehbare Zeit vom Menschen abhängig sein werden. In einer Wirtschaftswelt, in der sich die Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit als das scheinbar höchste aller Güter darstellt – man sehe sich nur die Flut von langfristigen Ergebnisvorhersagen, Budgetfestsetzungen, Plänen und in Zeiten von dynamischen und volatilen Märkten letztlich hellseherischen Prognosen an – muss einem die Abhängigkeit von etwas so Volatilem wie dem Menschen strenggenommen als sehr lästig erscheinen. Die Unberechenbarkeit des Menschen zu berechnen, den Menschen zu finden, der für die Unternehmung vorhersehbar und passend ist, ähnlich einem Puzzlestück in einem feste Gefüge, scheint das Ziel vieler Personalverantwortlicher zu sein.
So ist es nur konsequent, dass Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern versuchen, das Unvorhersehbare in der Imponderabilie „Mensch“ so gering wie möglich zu halten. Die Art und Weise, wie Stellenanzeigen landauf und landab zum größten Teil formuliert sind, lassen keinen anderen Schluss zu.
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Kugelmeier, C. (2015). Personalsuche in Unternehmen heute und morgen – von einer nicht aufzuhaltendenTrendumkehr. In: Widuckel, W., De Molina, K., Ringlstetter, M., Frey, D. (eds) Arbeitskultur 2020. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06092-3_39
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