Zusammenfassung
Nicht jede schwer zu besetzende Stelle ist schon ein Beleg für einen Fachkräftemangel. Gleichwohl, die Trenddaten sind unmissverständlich.
Demografisch bedingt schrumpft das Potenzial an Personen im erwerbsfähigen Alter. Teilweise kompensiert wird diese Schrumpfung durch Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, als positives Ergebnis politischer Reformen.
Der demografisch bedingte Rückgang erfolgt regional unterschiedlich aber doch überall. Vorhandene Engpässe verfestigen sich und zusätzliche sind absehbar. Knapp werden alle Qualifikationen – von Fachhelfer bis Führungskraft –, mehrheitlich Kräfte mit beruflicher Ausbildung. Kleinere Betriebe werden mehr darunter leiden als größere.
Sofern zu den laufenden „sichernden“ Maßnahmen nicht nennenswert zusätzliche treten, kann bis 2025 eine Fachkräftelücke in Millionenhöhe entstehen, schätzen Experten. Auch Konjunkturflauten werden die Konsequenzen daraus nicht aufheben, sondern lediglich verschieben. Renditeverluste für Betriebe und Wachstumseinbußen wären die Folge.
Fortschritte lassen sich vor allem durch zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der verstärkten Beschäftigung Älterer erzielen. Das größte, am schnellsten aktivierbare und qualifizierbare Potenzial finden wir bei den Frauen, präzisier: den Müttern.
Nach dem Urteil wissenschaftlicher Studien wie der Bevölkerung gibt es derzeit noch ein Missverhältnis zwischen gewachsener Sensibilität und Handlungsfähigkeit bzw. -bereitschaft bei vielen unternehmerisch Verantwortlichen. Unternehmens- und Personalleitungen sollten sich deutlich stärker als bislang eigeninitiativ darum kümmern, Arbeitskräfte zu halten oder zu gewinnen.
Der Beitrag führt auf Grundlage aktueller Daten aus, was an Erkenntnissen vorliegt, stellt dar, was die Bundesregierung konzeptionell entwickelt hat und was von Seiten der Unternehmen erfolgsorientiert geschehen sollte. Dabei wird beispielhaft und handlungsorientiert der Sicherungspfad Vereinbarkeit behandelt.
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Literatur
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Ristau-Winkler, M. (2015). Fachkräfte dringend gesucht – von der Engpassanalyse zur erfolgreichen Sicherung. In: Widuckel, W., De Molina, K., Ringlstetter, M., Frey, D. (eds) Arbeitskultur 2020. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06092-3_1
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