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Die Kirchensteuer in Europa

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Kirchensteuer kompakt
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Zusammenfassung

Die Europäische Union besitzt eine Kompetenz zur Rechtsangleichung im zusammenwachsenden Europa nur insoweit, als eine Angleichung der innerstaatlichen Rechtsvorschriften um des ordnungsgemäßen Funktionierens des gemeinsamen Marktes willen erforderlich ist oder wenn eine anderweitige ausdrückliche Zuständigkeitszuweisung gegeben ist. Unmittelbare Bemühungen um eine Harmonisierung des Staatskirchenrechts der Mitgliedstaaten sind deshalb nicht zu erwarten. Das Kirchensteuerrecht verbleibt – ebenso wie die Kulturhoheit – Angelegenheit des jeweiligen Staates bzw. der jeweiligen Religion. Der Europäischen Gemeinschaft ist die Bewahrung der kulturellen Vielfalt und damit auch eines vielfältigen Europäischen Staatskirchenrechts gesetzlich aufgetragen. Beim Erlass von harmonisierenden Regelungen wird darauf Bedacht genommen werden müssen, dass sie weder direkt noch indirekt die kirchlichen Belange in ihrer Eingebundenheit in das jeweilige Staats- und Gesellschaftsgefüge beeinträchtigen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Campenhausen und de Wall 2006, 357 ff. m. w. N.

  2. 2.

    BFH v. 15.7.2008, I B 202/07, n. V., m. w. N.; vorgehend FG München v. 25.9.2007, 1 K 2102/06, EFG 2008, 404. Im Verfahren vor dem EGMR Wasmuth vs. Bundesrepublik Deutschland, 12884/03, wendete sich der Beschwerdeführer erfolglos gegen den Eintrag „—“ beim Religionsmerker auf der Lohnsteuerkarte. Die Angabe der Zugehörigkeit zu keiner Religionsgemeinschaft beeinträchtigt ihn nicht in seinen Grundrechten aus Art. 8 Abs. 1, 9 Abs. 1, 14 EMRK

  3. 3.

    Sehr ausführlich: Hammer 2002, S. 413 ff. m. w. N.; Marré 2006, S. 13 ff; Marré 2004, S. 43 ff. je m. w. N.; Campenhausen und de Wall 2006, 357 ff. m. w. N.; Suhrbier-Hahn 1999, 220 ff. m. w. N.; Robbers 2005, passim; Böttcher 2007, passim; Lienemann/Reuter 2005, passim; Uhle, 2013, passim m. w. N.; Uhle, 2014, passim m. w. N.).

  4. 4.

    Die kath. Kirche hat sich 1905 geweigert, dem Gesetz Folge zu leisten und ist daher nicht als Kultverein registriert worden. Sie verloren die Eigentumsrechte an ihren Gebäuden, die Baulast trägt der Staat. Er stellt sie der kath. Kirche kostenlos zur Verfügung. D.  h., das gesetzestreue Verhalten der evang. Kirchen hat sich insoweit zu ihrem Nachteil ausgewirkt.

  5. 5.

    Vgl. Petersen 1997 (140), 33 ff.

  6. 6.

    Potz 2005, 425 ff.

  7. 7.

    Kosch, 2013, passim

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Petersen, J. (2015). Die Kirchensteuer in Europa. In: Kirchensteuer kompakt. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05957-6_29

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