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Abschluss und Ausblick

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Wie das Fernsehen den Krieg gewann

Part of the book series: Serienkulturen: Analyse – Kritik – Bedeutung ((SAKB))

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Zusammenfassung

Wenn davon ausgegangen wird, dass die TV-Kriegsserie einen historischen Objektbereich als medienästhetisches Narrativ reimaginiert, dann liegt der genannte Referenzbereich unbedingt auch im generischen Traditionsfeld der Serie selbst. Sie ist durchzogen von ihrer eigenen Geschichtlichkeit, einer Geschichte des Genres. Die vorliegende Studie hat das Genre der Kriegsserie als Combat Series konzeptionalisiert, mithin den Aspekt kriegerischer Kampfhandlungen als konstitutiv für die TV-Kriegsserie betrachtet. Diese ist damit abgegrenzt von Serien im Kriegsund Militärmilieu, die das Moment von Kampf nur als historischen Hintergrund ihrer auf andere Aspekte zentrierten Narrative nutzen. Hier sind mindestens drei generische Differenzierungen möglich, je nach Definitionsfokus. Wird sich auf das Figurenarsenal konzentriert, dann ist auf Serien um Kriegsgefangene, um Akteure vor Militärgerichten oder um medizinisches Personal zu verweisen. Tritt hingegen der Modus des generischen Zugriffs ins Interesse, bleibt zwischen komödiantischen und melodramatischen Formgebungen zu unterscheiden. Und fällt der Blick auf genuine Genres der TV-Serie, wird eine weitere Differenzierung nach Traditionen der Sitcom, Soap-Opera und Drama-Series sinnfällig. Produktionen wie You’ll Never Get Rich (1955–1959), McHale’s Navy (1962–1967), No Time for Sergeants (1964–1965), Wackiest Ship in the Army (1965–1966), Court Martial (1966), Hogan’s Heroes (1965–1971), M*A*S*H* (1972–1981) oder China Beach (1988–1991) lassen sich daher ganz unterschiedlich perspektivieren. Erstens

  • als Kriegsgefangenenserie: Hogan’s Heroes

  • als Militärgerichtsserie: Court Martial

  • als Hospitalserie: M*A*S*H*, China Beach;

zweitens

  • als Komödienserie: You’ll Never Get Rich, McHale’s Navy, No Time for Sergeants, Wackiest Ship in the Army, Hogan’s Heroes, M*A*S*H*

  • als Melodramenserie: Court Martial, China Beach;

und drittens

  • als Sitcom: You’ll Never Get Rich, McHale’s Navy, No Time for Sergeants, Wackiest Ship in the Army, Hogan’s Heroes, M*A*S*H*

  • als Soap-Opera: China Beach

  • als Drama-Series: Court Martial, M*A*S*H*, China Beach.

Neben einem Fokus auf M*A*S*H*, nachvollziehbar durch die hohe Popularität der Serie bei Publikum wie Feuilleton, liegt zu all diesen Titeln bislang keine wissenschaftliche Auseinandersetzung vor. Es wäre an der Zeit, auch sie auf ihre Diskursivierung kriegerischer Historie hin zu befragen. Erwartet werden können weitere Forschungsergebnisse zum Denkraum der Television und seiner Wiederholung von Kriegsgeschichte, wie er von mir im Rahmen der Combat Series skizziert worden ist. Erst durch das Zusammenwirken televisueller Diskurse freilich entsteht die ästhetische wie kulturelle Erfahrung des Fernsehens. Ihr ist weiter nachzugehen, um zu bestimmen, wie Krieg medial zur Erscheinung kommt. Die hier explizierte Medienästhetik der Combat Series könnte dafür als Ausgangspunkt dienen.

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© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Ritzer, I. (2015). Abschluss und Ausblick. In: Wie das Fernsehen den Krieg gewann. Serienkulturen: Analyse – Kritik – Bedeutung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05920-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-05920-0_7

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-05919-4

  • Online ISBN: 978-3-658-05920-0

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